Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: S Zur Soziologie der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch 85 Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 fragen sich Wissenschaftler, Politiker und Gesellschaft noch immer, wie so etwas Grausames und Unmenschliches wie der Holocaust passieren konnte. Viele Fragen über den Ablauf der Massenvernichtungen, das zeitgenössische Wissen darüber sowie Schuldfragen sind bis heute ungeklärt. Wissenschaftler verschiedener Disziplinen sehen sich stets mit den Problemstellungen konfrontiert, wie man das Geschehene nach wissenschaftlichen Kriterien aufarbeiten kann, ob sich ein historisch fast einzigartiger Genozid wie die Schoa überhaupt aufarbeiten lässt und wer objektiv berichten kann. Besonders in der Soziologie herrschen bis heute unterschiedliche Auffassungen darüber, wie mit dem Holocaust umgegangen werden sollte. Wie Frauen während des Holocausts in separaten Frauenkonzentrationslagern (FKL) behandelt wurden und welches Wissen nach außen gelangt ist, ist Interessensgegenstand dieser Arbeit. Methodisch wird ein systematischer Vergleich vorgenommen zwischen den Augenzeugenberichten von Zofia Pocilowska, die illegal einen Brief aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschicken konnte, und Germaine Tillions Werk "Frauenkonzentrationslager Ravensbrück" von 1998, in dem sie ihre Erlebnisse als Häftling nach wissenschaftlichen Kriterien autoethnographisch versucht aufzuarbeiten. Pocilowskas illegale Korrespondenz ist Teil des "Neubrandenburger Dokumentenfunds" von 1975, der mit 14 Briefen und 37 Gedichten einen tiefen Einblick in den Lageralltag, die Haftbedingungen, das Leid und die Psyche der Häftlinge gibt.
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