Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1, Universität Wien (Institut für Bibelwissenschaft), Veranstaltung: Forschungsseminar: 1 Petr - Ausstieg aus der Majoritätsgesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Beitrag widmet sich dem Begriff des „Fremden“ im ersten Petrusbrief. Dieses Begriff ist nicht nur ein Begriff des ersten Petrusbriefes, sondern auch im Gespräch im Kontext der Diskussion um die Zunahme der gegenwärtigen weltweiten Migrationsströme. In der Akkulturationsforschung wird und wurde der Begriff der „Entfremdung“ im Kontext von Migration diskutiert. Aber im folgenden wird es nicht um eine sozialwissenschaftliche Analyse gehen. Obwohl das spannend wäre, würde dies den Rahmen sprengen. Das Interesse an diesem Themenbereich entspringt vielmehr einem praktisch-theologischen Anliegen, aus dem heraus es darum geht, das wahrgenommene Phänomen der gegenwärtigen Migrationsströme ins Gespräch mit den sozialwissenschaftlichen und theologischen Disziplinen zu bringen. Der vorliegende Beitrag beschränkt sich dabei auf den Beitrag, welchen der Begriff des „Fremden“ im ersten Petrusbrief zu der beschrieben Diskussion leisten kann. Es soll hier darum gehen, die Frage zu klären was Fremdsein im ersten Petrusbrief bedeutet. Geht es im hier um ein metaphorisches Verständnis des Fremden oder werden im Brief ganz konkret wahrnehmbare Fremde angesprochen? Zunächst werden in diesem Beitrag die dieser Arbeit zugrunde gelegten Textstellen eingeführt und dann relevante Begriffe zur Frage nach dem Fremdsein im ersten Petrusbrief erläutert. Besonders Reinhard Feldmeier versucht, in seiner oft zitierten Habilitationsschrift den Assoziationshintergrund der Termini παρεπίδημος, und πάροικος zu klären. Im Bezug auf den kontextuellen Hintergrund versucht er, die paganen, alttestamentlichen, früh-jüdischen und neutestamentlichen Metaphern von Fremdsein zu klären. Mit Blick auf die oben gestellte Frage nach dem metaphorischen oder wörtlichen Verständnis des Fremdseins im ersten Petrusbrief werden einige Vertreter dieser beiden Positionen erläutert. Zur Sprache kommen an dieser Stelle die Arbeiten von Torrey Seland, der sich der Frage nach dem „Fremden“ im ersten Petrusbrief aus der Perspektive des Philo von Alexandria nähert, Joachim Molthagen, Paul J. Achtemeier, Ingo Broer und John H. Elliott der ein eher wörtliches Verständnis des Fremdseins im ersten Petrusbrief vertritt und für den oben beschriebenen Gesamthorizont von Migration von besonderem Interesse ist insofern er eine explizit soziologische Perspektive einbringt. Am Ende dieses Beitrages wird zusammenfassend geschlossen werden.