Am 2. April 1940 stach in Liverpool die "Dunera" in See. An Bord befanden sich etwa 2.000 Menschen, darunter viele Juden, die von den Briten interniert worden waren und nach Australien abgeschoben werden sollten. Viele dieser Häftlinge hatten bereits Lager in Hitlerdeutschland durchlitten - nun befanden sie sich wieder hinter Stacheldraht und waren üblen Schikanen ausgesetzt. Der Berliner Klaus Wilczynski befand sich unter den Deportierten. In seinem Erlebnisbericht schildert er die Schrecken der 57-tägigen Überfahrt, bei der sie auch von deutschen U-Booten angegriffen wurden. Er erinnert sich an die Internierung in Australien und schließlich an seinen Eintritt in die Streitkräfte des Landes. Denn nachdem sich das britische Parlament mit dem Vorfall befaßt hatte (Churchill: "Ein zu beklagender und bedauernswerter Fehler."), kamen die Männer frei. Einige aber, die mit dem Schiff nach Großbtittanien zurückkehrten, wurden von einem Torpedo getroffen... Der Fall "Dunera" wurde in der Literatur kaum behandelt. Es ist dies der erste Augenzeugenbericht über ein zwar marginales, aber bezeichnendes Kapitel des Krieges und der Judenverfolgung.