Ein Ehepaar mietet sich in der Pension „Old Inn“ an der Küste Englands ein. Doch dann trennt sich der Mann von seiner schwangeren Frau und verschwindet. Mary Freeman bleibt zunächst im „Old Inn“. Einige Zeit später kommen die Mädchen, die April und May genannt werden, als Mitternachtsmädchen auf die
Welt. Doch die Mutter hat keine mütterlichen Gefühle und will ihre Kinder nicht. Mary möchte eine…mehrEin Ehepaar mietet sich in der Pension „Old Inn“ an der Küste Englands ein. Doch dann trennt sich der Mann von seiner schwangeren Frau und verschwindet. Mary Freeman bleibt zunächst im „Old Inn“. Einige Zeit später kommen die Mädchen, die April und May genannt werden, als Mitternachtsmädchen auf die Welt. Doch die Mutter hat keine mütterlichen Gefühle und will ihre Kinder nicht. Mary möchte eine Karriere als Schauspielerin machen. April wird von einem deutschen Ehepaar adoptiert und das Stubenmädchen Molly behält die kleine May bei sich und wird ihr eine Mutter. Die Mädchen wachsen heran, ohne von der anderen zu wissen und haben doch stets das Gefühl, dass ein Teil von ihnen fehlt.
Der Schreibstil von Tanja Wekwerth ist leicht und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut und authentisch geschildert, aber trotzdem blieben mir die meisten fremd. Aber auch über das Leben zur Zeit des Krieges wird gut dargestellt. Es hat Einfluss auf die Protagonisten.
Man erfährt eine ganze Menge über Molly, die ihren Vater nie kennengelernt und die Mutter früh verloren hat. Ihrer Mutter gelang es gerade noch, der fünfzehnjährigen Tochter einen Job im „Old Inn“ zu verschaffen, dann starb sie. Die Besitzer der Pension, das Ehepaar Mill, gingen nach London und ließen sich kaum mehr blicken und so fühlte sich Molly bald als Pensionsbesitzerin. Als sie dann May zu sich genommen hat lebt sie lange in ständiger Angst, dass ihr jemand das Kind wieder wegnimmt. Sie erzählt May nicht die Wahrheit über ihre Geschichte.
April hat es nicht so gut getroffen. Dorothee hatte Vorstellungen von ihrem Kind Margarethe und wurde enttäuscht. Es kommt keine Beziehung zustande, doch die Kleine fühlt sich zu Hermann hingezogen. Als er mit seiner Schwester, seiner Geliebten Tilly und dem Kind von Berlin zurück nach Tansania geht, kommt Dorothee nicht mit.
Obwohl sie in sehr unterschiedlichen Verhältnissen aufwachsen und nicht voneinander wissen, besteht ein Band zwischen den Zwillingen und sie haben Sehnsucht nach der anderen. Das ändert sich auch im Laufe der Jahre nicht. Es beginnt eine Suche nach der anderen Hälfte des Ichs, die lange dauert. Werden sie sich jemals finden und werden sie erfahren, was damals geschehen ist?
Es ist ein berührender und trauriger Roman.