Höhlen und ihre Geheimnisse
Der Roman „Das Rabenhaus“ von Christine Lehmann erzählt eine interessante Geschichte, die auf der Schwäbischen Alb spielt und sich keinem Genre eindeutig zuordnen lässt. Abenteuer in Höhlen, Liebesgeschichten und viel Wissenswertes über die Region der Schwäbischen Alb
mit ihren geologischen Besonderheiten werden geschickt mit fesselnden Rückblenden und aktuellen…mehrHöhlen und ihre Geheimnisse
Der Roman „Das Rabenhaus“ von Christine Lehmann erzählt eine interessante Geschichte, die auf der Schwäbischen Alb spielt und sich keinem Genre eindeutig zuordnen lässt. Abenteuer in Höhlen, Liebesgeschichten und viel Wissenswertes über die Region der Schwäbischen Alb mit ihren geologischen Besonderheiten werden geschickt mit fesselnden Rückblenden und aktuellen Geschehnissen verknüpft. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Das Personenspektrum von Lehrern, einer Journalistin und Kindern ist liebevoll arrangiert. Alle sind so gut beschrieben, dass ich mir jeden sehr gut vorstellen konnte.
Im Mittelpunkt stehen die junge Lehrerin Miriam Kerner und der Höhlenforscher und Präparator Leif Grote, dessen Frau bei einer gemeinsamen Höhlenfahrt tödlich verunglückt ist. Er wurde schwer verletzt gerettet, aber das Unglück hat tiefe seelische Spuren hinterlassen.
Als ein Schüler in der Mondscheinhöhle verunglückt, macht Miriam die Bekanntschaft von Leif bei der Rettungsaktion. Sie möchte gern Näheres über den Mann und seine Vergangenheit erfahren. Dabei lernt sie nicht nur die Menschen in ihrer neuen Heimat kennen, sondern findet Freunde und erfährt mehr über sich selbst.
Der Autorin gelingt es durch ihre wunderbaren Landschaftsbeschreibungen Interesse für die Schwäbische Alb zu wecken. Erdgeschichtlich zählt die Schwäbische Alb zu den interessantesten Regionen Europas. Sie ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse: Ein weit vernetztes Höhlensystem durchzieht in der höhlenreichsten Landschaft Deutschlands das Karstgebirge. Vor Millionen von Jahren schuf ein Meer die typischen Jura-Zeugenberge. Geschickt werden naturhistorische Fakten und Versteinerungen (Ammoniten, Flugsaurier) in die Geschichte integriert. So lernt man unterhaltsam viel Neues und frischt Bekanntes auf.
Miriam ist eine sportliche junge Frau, die klettern kann und so eine Beziehung zu Leifs Sohn Tido aufbaut. Ihr fällt es nicht schwer auch das Befahren von Höhlen zu lernen und gemeinsam mit Leif, dem sie näher kommt, erlebt auch selbst Abenteuer. Ihr gelingt es Leif zu helfen seine Schuldgefühle zu überwinden und sich für Menschen wieder zu öffnen.
Viel mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, denn auch in Liebesdingen müssen noch einige Hindernisse überwunden werden, bis zwei Paare zu einander finden.
Fazit:
Wer eine ungewöhnliche und gut erzählte Geschichte, die auf der Schwäbischen Alb spielt, lesen möchte, dem kann ich „Das Rabenhaus“ uneingeschränkt empfehlen. Dank des leicht lesbaren Schreibstils bereitet dieser Roman spannendes Lesevergnügen, das einige Überraschungen beinhaltet. Gern vergebe ich 5 Sterne.