Mit dem "Geisterhaus" entführt uns die Autorin Isabel Allende nach Südamerika, nach Chile. Die Handlung, die Personen umfassen eine sehr große Vielschichtigkeit. Aber zwei Dinge sind wichtig: Wir erfahren vom realen Schicksal des Landes, vom gewaltsamen Umsturz der Allende-Regierung, der
Schreckensherrschaft der Militärregierung, vom Grauen einer Diktatur und vom Mut einiger Menschen, solche…mehrMit dem "Geisterhaus" entführt uns die Autorin Isabel Allende nach Südamerika, nach Chile. Die Handlung, die Personen umfassen eine sehr große Vielschichtigkeit. Aber zwei Dinge sind wichtig: Wir erfahren vom realen Schicksal des Landes, vom gewaltsamen Umsturz der Allende-Regierung, der Schreckensherrschaft der Militärregierung, vom Grauen einer Diktatur und vom Mut einiger Menschen, solche politischen Systeme zu unterwandern und zu stürzen. Ja, das kann man auch im Geschichtsbuch lesen. Was macht das Buch so spannend? Es ist die Familie, die all diese Zeiten durchlebt und mit allen Facetten selbst gestaltet. Jedes Mitglied der Familie webt die Geschichte wie ein Netz in alle Richtungen. Es wird nicht jedem gefallen, aber natürlich spielen auch Geister eine Rolle. Ich glaube aber eher, es sind die Gedanken, die hier geistehaft unterwegs sind und manchmal ein bisschen mystisch helfen. Insgesamt erwarten die Leser liebevolle Großeltern, ein despotischer, dickköpfiger Vater, der u.a. für gefährlichen Nachwuchs sorgt, die liebevollste Mutter, die man sich vorstellen kann, sehr unterschiedliche Kinder und überhaupt so viel verschiedene Temperamente...
... die auch dazu beitragen, dass man die Strukturen auf so vielen Ebenen besser versteht (Familie, Umfeld, Staat). Mir gefällt an dem Buch eben dieser Mix aus Wirklichkeit und Phantasie, das bessere Verstehen südamerikanischer Verhältnisse und die großartige Phantasie.
Weil Isabel Allende eine geachtete Schriftstellerin ist, die aus den selbst erlebten schlimmen Schicksalen noch so viel Literatur zaubert, empfehle ich das Buch sehr.