In der Aufklärung prägte Kant die Idee weltbürgerlicher Freiheit. Karl Jaspers und Hannah Arendt sprachen von einem "Geisterreich", dem die Essays in vielen anderen Werken nachspüren. Aufklärung soll nach Kant zu weltbürgerlicher Freiheit führen. Die weitreichenden Folgen, welche diese Idee in Religion, Philosophie, Literatur und Politik schaffen kann, erkunden die biographischen Essays bis in die Moderne. Hannah Arendt und Karl Jaspers sprachen emphatisch vom "Geisterreich", das Intellektuelle in weltbürgerlicher Absicht zeitübergreifend bilden. Und doch ist alle persönliche Nachdenklichkeit auch von der geschichtlichen Zeit geprägt. So werden nach Kant gegen vielfältige Widerstände Hamann, Humboldt und Hölderlin um 1800 zu besonderen Figuren der Freiheit. Den politischen Raum der Moderne eröffnet Max Weber, während Jürgen Habermas ihn anders bis ins 21. Jahrhundert denkt. Eigenwillige Geister wie Peter Suhrkamp und Dietrich Bonhoeffer spitzen nach 1933 die deutschen Erfahrungen in ihrem Denken und Handeln zu, während Ingo Schulze sie unter gewendeten Verhältnissen heute literarisch neu ins Gespräch bringt. Neben Paul Celan stehen Virginia Woolf und Adam Zagajewski exemplarisch für europäische Figuren der Freiheit, die in ganz unterschiedlichen Lebenslagen aus dem poetischen Bewusstsein der eigenen Individualität leben.
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