Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Gemeinschaftskunde / Sozialkunde, Note: 2,3, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die bisherige Annahme, eine Gesellschaft müsse möglichst reibungslos funktionieren und dies zu bewahren, sei die oberste Prämisse, brachte 1961 erstmals der Sozialwissenschaftler Ralf Dahrendorf ins Wanken. Mit seinen Erläuterungen zur Notwendigkeit von Konflikten setzte er sozusagen den Grundstein für Hermann Gieseckes weitere Überlegungen und Erarbeitung seiner fachdidaktischen Methode. „Das fachdidaktische Prinzip der Konfliktorientierung mit der zugehörigen Methode der Konfliktanalyse geht also auf die pädagogische Verarbeitung der soziologischen Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs durch Hermann Giesecke zurück“ (Reinhardt, 2016, S.76). Mit Gieseckes fachdidaktischer Methode der Konfliktorientierung fand somit erstmals eine didaktisch reflektierte Anwendung von Konflikten im Rahmen des Schulunterrichts statt, welche methodisch professionell aufbereitet war. „Fachdidaktische Prinzipien... leisten das Zusammengehen des didaktischen Dreiecks (Sache, Lernender, Lehrender). Sie vermitteln die Bewegung der Sache Politik... und die Bewegung des Lernens...“ (Reinhardt, 2016, S.75). Unter diesem Aspekt ist auch das genetische Prinzip Andreas Petriks entstanden, welcher, u.a. gestützt durch die soziologische Lerntheorie von Miller, die didaktischen Überlegungen insbesondere Wagensteins fortführte. Entstanden ist dadurch ein praxisnahes fachdidaktisches Methodenkonstrukt, welches – im Gegensatz zu vielen anderen Methoden und Prinzipien – den Lernenden in den zentralen Fokus rückt. So geschieht in der genetischen Politikdidaktik alles aus der Perspektive der Lernenden selbst heraus: dies ist der Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens des genetischen Prinzips.