Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Romanistik), Veranstaltung: Rhetorik - Funktionalstilistik - Textlinguistik - Aspekte der spanischen Gegenwartssprache, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn der sechziger Jahre wurde die Wahrnehmung der Öffentlichkeit durch die Frauenbewegung verstärkt auf sexistische Tendenzen in der Gesellschaft gelenkt. Insbesondere Feministinnen und Soziolinguistinnen begannen, die Sprache als Spiegel gesellschaftlicher Bedingungen zu erkennen und ihren Einfluß auf die Überlieferung traditioneller Machtverhältnisse zu untersuchen. Linguistische Analysen zum Thema Sexismus in der Sprache erschienen zunächst zahlreich vor allem ausgehend vom englischen Sprachraum und bis heute ist der größte Teil der Fachliteratur englischsprachig. Im romanischen Sprachraum liegen zum Genus-Problem im Französischen deutlich mehr Untersuchungen vor, als dies in den anderen romanischen Sprachen der Fall ist. Analysen zum Thema mit Bezug auf die spanische Sprache in Spanien und Lateinamerika wurden verstärkt erst zu Beginn der achziger Jahre publiziert. Die meisten der dennoch wenigen Beiträge zum Thema Sexismus in der spanischen Sprache, die ich im Rahmen meiner Recherche ausfindig machen konnte, wurden von Hispanisten außerhalb spanischsprachiger Länder verfaßt. In Spanien und Lateinamerika selbst scheint dieser Bereich immer noch vernachlässigt zu werden. Ich möchte mich deshalb in der folgenden Arbeit auf sexistische Tendenzen im Spanischen konzentrieren, wobei ich mich insbesondere auf lexikalische und grammatikalische Aspekte des Genus-Problems beschränke. Berücksichtigt werden sowohl die Variante des Spanischen der iberischen Halbinsel, als auch Sprachvarianten lateinamerikanischer Länder, sofern sie der Veranschaulichung des Problems und seiner Lösung dienlich sein können. Der Prozeß der gesellschaftlichen Emanzipierung der Frau, der in den letzten Jahrzehnten auch zunehmend in spanischsprachigen Länder Einzug hielt, ging nicht spurlos an der Alltags-Sprache vorbei. Den Veränderungen und Lösungsversuchen des Genus-Problems in der aktiv angewandten Sprache werde ich mich deshalb im dritten Kapitel dieser Arbeit widmen.
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