Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Lehrstuhl für Christliche Sozialethik), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Slogan ” Iglo - so ist man heute“ wird eine Werbebotschaft verk¨ undet, die einen allgemeinen Zeitgeist verk¨ orpern soll. Diese Botschaft spiegelt Bilder und Vor- stellungen wieder, die in den K¨ opfen der Menschen als schon pr¨ asent unterstellt oder als Zeitgeist eingef¨ uhrt werden sollen. ” Zeitgeist“ impliziert immer einen Wan- del von Vorstellungen. Wohl keine Institution ist dem Geist, dem Denken der Zeit so verhaftet, wie die Familie. Das Ph¨ anomen, das wie kein anderes Zeitgeist und Verg¨ anglichkeit widerspiegelt, n¨ amlich die Werbung, und die Institution, die als In- stitution quasi unwandelbar und unaufl¨ oslich erschien, dr¨ angen sich auf, miteinander in Beziehung gebracht zu werden. Nicht nur die Zeit, auch der Ort einer geistigen Vorstellungen ist relevant. Mit dem Ort ist n¨ aherhin die jeweilige Kultur verbunden. Kultur ist der Ort, an dem das ” man“ definiert wird. F¨ ur diese Untersuchung ist der westliche Kulturraum, genauer die Bundesrepublik Deutschland massgeblich. Die Beeinflussung von Geistesvorstellungen durch reizvolle Ph¨ anomene hat die Menschen seit jeher begleitet. Werbung transportiert Aussagen und Geisteshaltun- gen. Sie ist ein Spiegel menschlicher Vorstellungen und Werte, so dass ihre Geschichte mit der menschlicher Kulturen nahezu gleichgesetzt werden kann. 1 An dieser Stel- le stellt sich die Frage nach der Werbung als Indikator f¨ ur den jeweils aktuellen Zeitgeist. Werbung ist in unserer Gesellschaft zu einem allt¨ aglichen Begleiter geworden. So allt¨ aglich, dass sie nicht immer oder kaum noch bewusst wahrgenommen wird. (Vorausgesetzt, sie ist nicht ein bewusst konsumiertes Unterhaltungsprogramm.) Sie ist jedoch stets pr¨ asent und pr¨ agt unser Leben, vor allem unser Konsumverhalten, weitaus mehr als uns bewusst ist. Diese Arbeit will die Wirkung der Bilder des Ph¨ a- nomens Familie, mit denen Werbung arbeitet, untersuchen; die konsumsteigernde oder -anregende Wirkung wird als Konfliktpotential ebenso angesprochen. Aus der Komplexit¨ at des Themas Familie wird ein Ausschnitt der Vorstellungen und Leitbil- der von Familie fokussiert und der Stand der soziologischen Forschung eingearbeitet. Die Tatsache, dass eine Vielzahl an aktuell gesellschaftlich akzeptierten Familienfor- men attraktiv geworden ist, um mit ihnen Produkte zu bewerben, ist nicht von der Hand zu weisen. [...]