Die Politik muss in den Krisenländern dringend Wettbewerb und Wachstum fördern - und eine strikte Finanzmarktregulierung durchsetzen. Wenn ihr das nicht gelingt, wird am Ende der Bürger alles zahlen müssen. So will es das Gesetz der Krise.
Susanne Schmidt lässt in ihrem neuen Buch "Das Gesetz der
Krise" keinen Zweifel: Die jetzige, schwierige Situation in Europa geht auf die Misswirtschaft der…mehrDie Politik muss in den Krisenländern dringend Wettbewerb und Wachstum fördern - und eine strikte Finanzmarktregulierung durchsetzen. Wenn ihr das nicht gelingt, wird am Ende der Bürger alles zahlen müssen. So will es das Gesetz der Krise.
Susanne Schmidt lässt in ihrem neuen Buch "Das Gesetz der Krise" keinen Zweifel: Die jetzige, schwierige Situation in Europa geht auf die Misswirtschaft der Banken zurück. Alle Versuche der Banken, diese Verantwortung zu verschleiern, ändern an dieser Tatsache nichts. Die Banken haben für die Folgen ihres Tuns andere verantwortlich gemacht, ihre Verluste verstaatlicht und ihre Boni gesichert. In Verbindung mit einer veritablen politischen Krise, der politischen Identitätskrise, und einer unheilvollen Symbiose zwischen Banken und Staaten wurde aus dieser Bankenkrise eine allumfassende und historisch bisher einmalige Krisensituation, deren Lösung alle unsere Kräfte erfordern wird.
Die Nationalökonomin Susanne Schmidt plädiert in diesem Buch für eine Politik, die nicht länger gegenüber den Banken und den Finanzmärkten einknickt, sondern selbstbewusst aus der Krise führt: "Die Politik ist faul gewesen, in Sachen Europa hat sie es sich zu leicht gemacht".
Was ist zu tun? Nach Ansicht von Susanne Schmidt, Tochter von Helmut Schmidt, muss die Wirtschafts- und Finanzpolitik der europäischen Staaten stärker koordiniert, fiskalische Überwachungsfunktionen müssen verschärft und Sanktionen automatisiert werden. Die Beratungs- und Entscheidungsfunktionen müssen effizienter und schlanker werden. Wachstum in den Krisenländern, deren zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und die Gesundung des Bankenwesens muss mit ins Visier genommen werden. Und nicht zuletzt muss die Jugendarbeitslosigkeit in Europa dringend abgebaut werden. Dazu bedarf es, laut Schmidt, einer weit entschlosseneren und mutigeren Politik als bisher, und zwar von Seiten Frankreichs und Deutschlands.
Susanne Schmidt, geboren 1947, ist promovierte Nationalökonomin. Sie arbeitete mehr als 30 Jahre lang in der Londoner City, dem neben der Wall Street weltweit wichtigsten Finanzplatz. Zwanzig Jahre lang war sie in leitender Funktion für internationale Bankhäuser tätig, die letzten zehn Jahre als Moderatorin und Kommentatorin des Börsensenders Bloomberg-TV. Schon 2010 sorgte die Finanzexpertin mit ihrem großen Erfolg "Markt ohne Moral" für Furore und erhielt dafür den Wirtschaftsbuchpreis 2010 des Handelsblattes. Die Jury argumentierte damals wie folgt: "Eines der spannendsten Wirtschaftsbücher des vergangenen Jahres".