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In ihrem neuen Roman folgt Sabine Scholl Spuren von Österreich über London bis nach Sri Lanka. Wie Strandgut sammelt sie Geschichten und Geschichte der von Kolonialismus, Krisen und Kriegen geprägten Insel im Indischen Ozean, zieht feine Linien von Gestern zu Heute, von Hier nach Dort, vom Fremden zum Bekannten. Wer etwa wusste, dass das Deutsche Heer im Ersten Weltkrieg einen Kriegselefanten einsetzte, eine Kuh namens Jenny, die an der Front in Frankreich Holzpfosten für den Bau von Schützengräben schleppte. John Hagenbeck hatte das Tier aus dem damaligen Ceylon nach Hamburg gebracht –…mehr

Produktbeschreibung
In ihrem neuen Roman folgt Sabine Scholl Spuren von Österreich über London bis nach Sri Lanka. Wie Strandgut sammelt sie Geschichten und Geschichte der von Kolonialismus, Krisen und Kriegen geprägten Insel im Indischen Ozean, zieht feine Linien von Gestern zu Heute, von Hier nach Dort, vom Fremden zum Bekannten. Wer etwa wusste, dass das Deutsche Heer im Ersten Weltkrieg einen Kriegselefanten einsetzte, eine Kuh namens Jenny, die an der Front in Frankreich Holzpfosten für den Bau von Schützengräben schleppte. John Hagenbeck hatte das Tier aus dem damaligen Ceylon nach Hamburg gebracht – neben Tempeltänzerinnen, Fakiren und Schlangenbeschwörern, die ebenfalls im berühmten Zoo ausgestellt wurden. Alles ist wahr! Und so steht im Zentrum dieses Romans auch eine wahre Begebenheit: Mit 35 Jahren lernt Veronika, alleinerziehende Krankenschwester aus der österreichischen Provinz, ihren Vater, einen Singhalesen kennen – die Mutter hatte sie über seine Identität im Unklaren gelassen. Jetzt endlich sollen sich die Löcher in ihrer Biografie schließen, endlich will sie nicht mehr nur halb sein. Doch der Vater, die andere Kultur, die Fremde lassen sich kaum greifen. Sabine Scholl entdeckt in ihrem großartig recherchierten Roman die Nachwirkungen des historischen Kolonialismus und hält ein Brennglas über jene Stellen, wo er sich heute beinahe noch wie gestern manifestiert. Aus gefundener Geschichte und erlebten Geschichten entsteht ein prächtiges Panorama von Fremde, Fremdheit und der Sehnsucht, sie zu überwinden.
Autorenporträt
SABINE SCHOLL (geb. 1959 in Oberösterreich) studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften in Wien. Nach ihrer Promotion lehrte sie unter anderem am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Wiederholt hatte sie in Nagoya, Japan, eine Gastprofessur für Intercultural Studies inne. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie das Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien. 1996 war sie Jurymitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises, von 2015 bis 2017 war sie Jurymitglied für den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt Berlin. Im Secession Verlag erschienen von ihr zuvor die Romane "Die Füchsin spricht" und "Wir sind die Früchte des Zorns" Sabine Scholl lebt als freie Schriftstellerin in Berlin.