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In einem Dialog darüber, was, gegenüber anderen menschlichen Zivilisationen, gerade die moderne auszeichne, erklärte ein Vertreter der letzteren wahrscheinlich: Wir, die Modernen, können, was zu können wir uns ausdenken. Wir erschaffen, was zu erschaffen wir uns vornehmen. Wir vollführen, was uns zu vollführen fasziniert. Nichts ist uns ferner als eine Grenze für die Ausweitung unseres Vermögens, zu erlangen, was zu erlangen wir wollen, zu besitzen, was zu besitzen uns gefällt, zu genießen, was uns zu genießen vergnügt. Und wird uns von einer Grenze oder Grenzen überhaupt gesprochen, so…mehr

Produktbeschreibung
In einem Dialog darüber, was, gegenüber anderen menschlichen Zivilisationen, gerade die moderne auszeichne, erklärte ein Vertreter der letzteren wahrscheinlich: Wir, die Modernen, können, was zu können wir uns ausdenken. Wir erschaffen, was zu erschaffen wir uns vornehmen. Wir vollführen, was uns zu vollführen fasziniert. Nichts ist uns ferner als eine Grenze für die Ausweitung unseres Vermögens, zu erlangen, was zu erlangen wir wollen, zu besitzen, was zu besitzen uns gefällt, zu genießen, was uns zu genießen vergnügt. Und wird uns von einer Grenze oder Grenzen überhaupt gesprochen, so überhören wir es oder weisen es zurück. Und ebenso wahrscheinlich würde ihm von kritischen Interpreten des modernen Zeitalters erwidert, dass dieses aus der Formenwelt menschlicher Zivilisationen herausrage durch seine große Irregularität. Entgrenzungen allenthalben, ja, aber welche Effekte. Eine allgewaltige Beherrschung der Natur, und dafür ein Verwüsten derselben. Ein Unterwerfen von allem unter das Maß des Menschen, und dafür die chronische Frage, was dann der Mensch selber sei, herausgenommen aus allen Maßen. Eine Vorherrschaft der Imagination gegenüber Regeln aller Art, und dafür Privatwelten anstelle einer gemeinsamen menschlichen Welt, aufrechterhalten nicht zuletzt mit Gewalt. Tilo Schaberts Buch bezeugt einen solchen Dialog. Was ist die Moderne? Was geschah durch sie? Was wären die Alternativen?
Autorenporträt
Tilo Schabert ist Professor emeritus für Politische Wissenschaften an der Universität Erlangen. 1990-2013 Leiter der Eranos Tagungen klassischer Tradition. 2005 Deutsch-Französischer Parlamentspreis. 2007 Ernennung zum Ritter im französischen Nationalorden der Ehrenlegion. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt bei Alber: Die zweite Geburt des Menschen. Von den politischen Anfängen menschlicher Existenz (2009, überarbeitete und erweiterte amerikanische Ausgabe 2015: The Second Birth. On the Political Beginnings of Human Existence, University of Chicago Press).