Wir seien, so hieß es bis vor kurzem, ins Zeitalter der Simulation eingetreten, das die Unterscheidung von Wirklichkeit und Fiktion, von Gegenstand und Zeichen nicht mehr kennt. Daß es freilich diese Simulation nicht nur nicht gibt, sondern nicht einmal geben oder nicht geben kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Daß sie indes nur fortführt, was andere vor ihr begannen: Die Errettung der physischen Realität, durch ihr mediales Abbild ins Werk gesetzt, zu postulieren, ist wohl erst jetzt begreiflich. Und erst die Grenzerfahrung von Krieg und Tod unter den gespenstischen Bedingungen der Simulation macht klar, welches die Krise ist, aus der die Simulation Ausflucht anbietet, indem sie uns vor ihr die Augen verschließt.