"Das Jahr 1957 war vielleicht eines der aufregendsten in der Ge schichte der Kernphysik" - so schreibt D. Y. Bugg in der Besprechung eines Buches über Betazerfall in The New Scientist am 16. August 1962. "Zu Anfang jenes Jahres ging es wie ein Lauffeuer von Labor zu Labor, daß die Parität nicht erhalten bleibt. Professoren gestikulierten mit den Armen und redeten aufgeregt von Spin, Spiegeln und Anti welten, und sogar junge Semester merkten, daß etwas Besonderes los war. /I Auch die breite öffentlichkeit witterte, daß etwas Außerordentliches passiert war; zum al dann, als zwei sino-amerikanische Physiker, Tsung-Dao Lee und Chen-Ning Yang, den Nobelpreis in Physik für eine Untersuchung erhielten, die zum Sturz der Parität geführt hatte. Aber was war Parität überhaupt? Wie wurde sie gestürzt? Warum regen sich die Physiker so auf? Zum Glück braucht man nichts von höherer Mathematik oder Physik zu verstehen, um die Antworten auf diese Fragen zu erfassen. Not wendig ist dafür aber, daß man sich gründlich darüber klar wird, was Links-Rechts-Symmetrie ist und welche merkwürdige Rolle sie in der neueren Geschichte sowohl der Physik wie der Biologie spielt. In diesem Buch gehen wir von einer trügerisch einfachen Frage über Spiegel aus. Nachdem wir das Wesen der spiegelbildlichen Umkehr in ein, zwei und drei Dimensionen studiert haben, werfen wir zwischen durch einen Blick auf links und rechts in Trickzauberei und Kunst und stürzen uns danach in eine weitgespannte Untersuchung der Links Rechts-Symmetrie und -Asymmetrie in der Natur.
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