Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Berlin in der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 1950er Jahren folgte der wirtschaftliche Aufschwung nach dwm zweiten Weltkrieg und brachte Vollbeschäftigung. Doch wie sollte dies zu schaffen sein, da sich viele Männer in Kriegsgefangenschaft befunden haben oder im Krieg gefallen waren. Vor allem die schlecht bezahlten Stellen an den Fließbändern in den Fabriken und die Stellen in weniger qualifizierten Bereichen wollte niemand verrichten Konrad Adenauer sollte aber die Wende bringen, indem er Gastarbeiter aus Südeuropa, vor allem aus der Türkei, anwarb. Eigentlich sollte es eine Odyssee auf Zeit sein. Die Türken schufen sich jedoch eine neue Existenz hier in Deutschland, darunter auch in Berlin. Später holten sie dann ihre Familien nach und leben nun bereits in der dritten Generation in Deutschland. Hinzu kamen aber nicht nur die Gastarbeiter, sondern auch eine Vielzahl an Asylsuchenden und Studenten, welche sich infolge verschiedener Militärputsche eine neue Heimat, wenn auch erst mal auf Zeit, suchten. Doch wie nahmen diese Menschen das geteilte Berlin, während des Kalten Krieges, wahr ? Es war so anders als ihre Heimat in der Türkei. Dieser Umstand sollte in den folgenden Jahren auch Eingang in das kulturelle Gedächtnis finden, „die ihr Echo in den Berlin-Romanen türkisch-deutscher Autoren finden und kennzeichnend für den ,Turkish Turn̕ in der deutschen Gegenwartsliteratur sind.“ Allerdings fanden bis zur Wiedervereinigung diese Themen kaum Eingang in die deutsche Literatur, da vermutlich davon ausgegangen wurde, dass es ein zeitlich begrenztes Phänomen konstatiert. Lediglich in Heinrich Bölls Roman „Gruppenbild mit Dame“ wird ein türkischer Charakter eingeführt. Mit dem ,Turkish Turn̕ kam jedoch ein neues Interesse an den Migranten auf, da diese nun aus ihrer Sicht Deutschland beschrieben, was auch im Zuge der aufkommenden Migrations- und Islamdebatte einen Aufschwung erhielt. Dabei eröffnen die deutsch-türkischen Schriftsteller(innen), eine neue Perspektive auf eine vergangene Zeit und eröffnen gleichzeitig einen Blick in eine, uns doch manchmal andersartig vorkommende, Kultur. Sie tragen somit zum kulturellen Austausch bei und prägen das heutige multikulturelle Bild Deutschlands und vor allem Berlins. Eine von ihnen ist Emine Sevgi Özdamar, die ein Berlin-Bild aus den 1970er Jahren in ihrem Roman „Seltsame Sterne starren zur Erde: Wedding-Pankow 1976/77“5 zeichnet.