Das Abendlicht war sanft, manche Häuser lagen schon in Schatten, doch die Straßen im Zentrum pulsierten vom Leben, sie waren bunt und laut, eine Vielfalt von Sprachen und Stimmen. Auf der Piazza Navona traten Straßenkünstler auf, und auf dem Campo de' Fiori waren alle Tische besetzt. Immer wieder übertönte Gelächter die Melodien der Musiker, durch die Gassen wehte der Geruch nach Essen. Von allen Seiten stachen die Lichter aus Fenstern und Laternen in den Abend, Kinder spielten vor ihren Haustüren. Es war der bislang wärmste Tag in diesem Jahr, und die Stimmung ließ erahnen, dass die Nacht lang würde. "Nach dem Tod der Mutter begleitete Fabian seinen Onkel auf eine Reise von Wien aus nach Rom. Dort lernte er Lucilla kennen und lieben, und Rom wurde zu seiner neuen Heimat. Doch erschüttert wieder ein Unglück sein Leben, und er zieht nach Ligurien, um Ferienwohnungen seines Onkels zu betreuen. Von Einheimischen und Einwanderern umgeben, versucht er noch einmal, ein neues Leben aufzubauen." Mit seinen Erzählungen erweist sich Stanislav Struhar als Meister der leisen Töne und der präzisen Beobachtung, der auch in Liebesdingen genau um die Bedeutung des Wartens auf den richtigen Augenblick weiß.
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