Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Internationale Politische Ökonomie,Politikwissenschaften,Politische Theorie,Internationale Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Neoliberalismus ist zunächst eine Theorie, die davon ausgeht, dass allgemeiner menschlicher Wohlstand gefördert werden könnte, indem man die individuellen unternehmerischen Freiheiten und Fähigkeiten ungehindert wirken lässt. Der institutionelle Rahmen, in dem diese Entfaltung geschehen soll, kennzeichnet sich durch gesicherte private Eigentumsrechte, freien Markt, Handel und freie bewegliches Kapital. Die Aufgabe des Staats ist es, eben diese Rahmenbedingungen zu schaffen und zu erhalten, um für ein gutes Geschäftsklima zu sorgen. Wie gezeigt wird, entspricht die Theorie der neoliberalen Ideologie in den seltensten Fällen der tatsächlichen Praxis. Die sich daraus ergebenden Probleme und Widersprüche scheinen nicht nur unvermeidbare Nebenprodukte der Neoliberalisierung zu sein, sondern ganz bewusst angestrebte grundsätzliche Bedingungen, ohne die ein Funktionieren des neoliberalen Systems nicht möglich wäre. Die neoliberale Theorie hat sich im Laufe ihrer Entwicklung im 21. Jahrhundert häufig als fehlerhaft herausgestellt. Als eines der wesentlichen Instrumente der neoliberalen Weltordnung kann der "Internationale Währungsfonds" (IWF) gesehen werden. Diese Institution hat es sich zur Aufgabe gemacht, international für wirtschaftliches Wachstum, stabile Wechselkurse und liberalisierte Märkte zu sorgen. Die vorliegende Arbeit soll deutlich machen, auf welche Weise der IWF als Vertreter der westlichen Industriestaaten in das wirtschaftliche und politische Weltgeschehen eingreift und welche Wirkungen dies hat. An Hand der südostasiatischen Finanzkrise soll zunächst die Krisenanfälligkeit des neoliberalen Systems deutlich gemacht werden. Die Etablierung der neoliberalen Prinzipien und das Eingreifen des IWFs während der Krise hatten für Indonesien fatale Auswirkungen. Joseph Stiglitz bezeichnet die Asienkrise als die größte Wirtschaftskrise seit der großen Depression in den 30'er Jahren. In der vorliegenden Arbeit soll dargestellt und analysiert werden, welche Faktoren zum Ausbruch der Krise in Südostasien geführt haben, obwohl die sogenannten "Tigerstaaten" in den dreißig Jahren vor der Krise ein wirtschaftliches Wachstum vorwiesen, wie es nicht einmal von den Industriestaaten erreicht wurde. In der Art und Weise, wie der IWF in die asiatische Wirtschaft und Politik interveniert hat, sehen viele Wissenschaftler fatale Fehler, die die Krise noch verschlimmerten anstatt das Ausmaß zu beschränken.
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