Kinderwunsch, Selbstfindung und die Achterbahn des Lebens
Das Cover von „Das Glück in allen Farben“ von Tina Herz gefällt mir unglaublich gut. Es strahlt eine angenehme Modernität und Klarheit aus, die durch den tollen Farbverlauf aber gemildert bzw. weicher gemacht wird und für mich zum
Eintauchen anregt. Außerdem liebe ich das abstrakte Spiel mit den Farben.
Die Geschichte erzählt von der…mehrKinderwunsch, Selbstfindung und die Achterbahn des Lebens
Das Cover von „Das Glück in allen Farben“ von Tina Herz gefällt mir unglaublich gut. Es strahlt eine angenehme Modernität und Klarheit aus, die durch den tollen Farbverlauf aber gemildert bzw. weicher gemacht wird und für mich zum Eintauchen anregt. Außerdem liebe ich das abstrakte Spiel mit den Farben.
Die Geschichte erzählt von der ständig arbeitenden Valerie, die mit ihrem Mann Tom eine Familie gründen möchte. Doch der Nachwuchs stellt sich einfach nicht ein und als sie herausfindet, dass ihr Mann „vergessen“ hat ihr mitzuteilen, dass er nahezu unfruchtbar ist, bricht sie aus ihrem Leben aus. Sie sucht Halt bei ihren Eltern im Münsterland und taucht dort für eine Weile unter. Doch wie wird es mit ihr, ihrem Mann und ihrem Kinderwunsch weiter gehen? Kann es überhaupt weiter gehen? Und was möchte sie wirklich von ihrem Leben?
Je länger ich in diesem Buch gelesen habe, desto tiefer bin ich in die Geschichte eingetaucht und desto schwerer ist es mir gefallen das Buch aus der Hand zu legen. Tina Herz hat es geschafft einen regelrechten Sog in der Handlung aufzubauen und ich habe sehr mit den ProtagonistInnen mitgefiebert. Nicht alles, was geschah, ist bei mir auf Gegenliebe oder Verständnis gestoßen, aber das muss ja auch gar nicht so sein - viel wichtiger finde ich, dass ich mitfühlen durfte und mich die ProtagonistInnen erreicht haben. Die Hauptcharaktere haben bei mir viel Sympathie geweckt und ich finde es toll, wie authentisch sie wirken, wie individuell sie aber auch jeder für sich sind.
Sprachlich lässt sich der Text sehr angenehm, leicht und flüssig lesen. Ich glaube, dass dies auch ein Grund für den entstandenen Sog darstellt, denn ich bin quasi durch die Seiten geflogen. Dabei geht es in weiten Teilen der Geschichte um sehr ernste und auch belastende Themen, die die Autorin jedoch so aufbereitet hat, dass sie trotzdem eine sehr unterhaltende Zeit bescheren. Die Themen Familiengründung, unerfüllter Kinderwunsch, Familien-Konstellationen, Lebensentwürfe, gesellschaftlicher Druck, Work-Life-Balance und Freundschaft sowie Selbstfindung, der Wert des Lebens und Heimat finden immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven anklang und bilden ein Kaleidoskop an Möglichkeiten, in denen sich bestimmt viele Frauen (und Männer) wiederfinden. Mir gefällt es sehr, dass Themen, die ja doch oft eher tabuisiert werden, hier Gehör finden und der Geschichte neben aller Unterhaltung sogar einen „tieferen Sinn“ geben.
Mir hat dieses Buch eine sehr anregende und berührende Lesezeit geschenkt! Von lautem Lachen, bis zu Tränen in den Augen, von absolutem Mitgefühl bis zur großen Verständnislosigkeit und von purem Glück bis zu großer Verzweiflung war wirklich die ganze Bandbreite der Gefühle vorhanden und ich habe das Eintauchen in allen Facetten genossen. Von mir gibt es eine ausgesprochene Empfehlung für alle LeserInnen, die sich an diese Themen herantrauen!