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Diese Geschichten entwerfen ein Panorama der Gegenwart. Bunt schillernd, scharf konturiert und auf famose Weise ein kaleidoskopisches Ganzes ergebend. Es sind Liebesgeschichten, die hier erzählt werden, es sind aber auch Geschichten über die Liebe zu den Dingen, die uns täglich umgeben. Und es sind wahre und erfundene Memoirs, die vom Snowboard-Unterricht mit Phil Collins in den Salzburger Bergen berichten oder über einen Hausbesuch von Britney Spears, von der ersten Reise nach London auf den Spuren von Jimi Hendrix, deren Beschreibung nun Erinnerungen an die Kindheit und den Vater wachruft.…mehr

Produktbeschreibung
Diese Geschichten entwerfen ein Panorama der Gegenwart. Bunt schillernd, scharf konturiert und auf famose Weise ein kaleidoskopisches Ganzes ergebend. Es sind Liebesgeschichten, die hier erzählt werden, es sind aber auch Geschichten über die Liebe zu den Dingen, die uns täglich umgeben. Und es sind wahre und erfundene Memoirs, die vom Snowboard-Unterricht mit Phil Collins in den Salzburger Bergen berichten oder über einen Hausbesuch von Britney Spears, von der ersten Reise nach London auf den Spuren von Jimi Hendrix, deren Beschreibung nun Erinnerungen an die Kindheit und den Vater wachruft. Und immer wieder geht es hier auch um die Literatur, die Kunst und das Internet. Maler tauchen auf, Schriftstellerinnen, Gedichte, Fernsehsendungen, YouTube-Tutorials und fünf tragisch ineinander verknotete Eichhörnchen aus Wisconsin. Teresa Präauers brillant geschriebene Geschichten entwerfen ein Panorama der Gegenwart. Bunt schillernd, scharf konturiert und auf famose Weise ein kaleidoskopisches Ganzes ergebend. Wohin immer sie ihren Blick wendet, es entstehen Bilder, die so überraschend wie einleuchtend sind, so witzig wie tiefgründig. Mit Neugier und Kenntnis blickt sie in die Welt und lädt uns ein zum wilden Denken.
Autorenporträt
Teresa Präauer, geb. 1979, studierte Germanistik und bildende Kunst. Im Wallstein Verlag erschienen die Romane "Für den Herrscher aus Übersee", "Johnny und Jean" und "Oh Schimmi" " sowie der Großessay "Tier werden". Zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den aspekte-Preis 2012 und den Erich-Fried-Preis 2017. Sie lebt in Wien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Paul Jandl lernt das Schauen mit Teresa Präauers Essays. Allein die Bandbreite der Themen, von Grace Jones über Hölderlin und Cranach bis zum Beschriftungswahn in den USA und zur Schönheit des Snowboardens, scheint Jandl enorm. Auch wenn nicht alle Texte gleich toll sind, meint er, wie klug, spielerisch und elegant Präauer Alltagskultur beobachtet, Verbindungen herstellt und dem Zufall eine Ordnung gibt, ist unbedingt lesenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2021

Was bestehen will, wird ins Gleiten gebracht
In der Nische fällt ihr mehr ein als immer nur Gemüse: Teresa Präauers Prosasammlung "Das Glück ist eine Bohne"

Eine kleine, am Absatzende versteckte Parenthese ist es, die den Weg ins Herz dieses Buches öffnet. Ein Ich bekundet, dass es "gerne die Namen aller Blumen" kennen würde. Die "große Flora" sieht es als die Aufgabe, die ihm noch bevorsteht, eine Aufgabe, die auf das Ich wartet und an der es bestmöglich verzweifelt. Und dann kommt sie, die Klammer: "(Texte entstehen daraus.)" Zu finden ist dieses Geständnis in einem 2020 erstmals veröffentlichten "Werkstattgedanken" Teresa Präauers, einer scheinbar beifälligen Schreibübung, die nun, an einen anderen Ort verpflanzt, neu lesbar wird.

Wer Präauers nun erschienene Sammlung "Das Glück ist eine Bohne" aufschlägt, der wird exakt jene konzeptuelle Verzweiflung an der Blütenlese entdecken können. Nicht organische Folge, sondern bestenfalls Arrangement gruppiert die Prosastücke. Somit findet dieser Band sein ästhetisches Muster am ehesten im Stillleben, etwa Ambrosius Bosschaerts Blumenbouqet in einer Nische, das Rosen und Tulpen ungeachtet ihrer unvereinbaren Blütezeiten gemeinsam ins Bild setzt. Präauers Ekphrasis kommt hierüber zum Schluss, dass "der natürliche Strauß in Wirklichkeit ein unmöglicher Strauß" sei. Und da ihre hier nun ebenfalls in einem Buchblock von dreihundert Seiten gemeinsam zusammengebundenen Texte immer auch über sich selbst sprechen, möchte man konzedieren: Es sieht aus wie Wildwuchs, aber erst im Nebeneinander entdeckt man die Künstlichkeit, aus der sich diese Autorin immer wieder zu Natur und Alltag vorarbeitet.

Von Bosschaerts Stillleben hat Präauer indessen nicht nur das Bouquet, sondern auch die Selbstverortung geerbt. "Das Glück ist eine Bohne" sucht nicht die große Bühne, sondern die Nische. Genau genommen handelt es sich um eine Sammlung dessen, was eine Schriftstellerin schreibt, um eine Schriftstellerin bleiben zu können. Man könnte deswegen auch von Angestelltenprosa sprechen, klänge es nicht despektierlich und würde der Begriff nicht auch verfehlen, was hier eigentlich geschieht. Das Genre, an dem Teresa Präauer arbeitet, ist nämlich die Marginalie - nicht einfach nur eine kleine Form.

Wer ihre im "Volltext"-Magazin erscheinende Reihe "Präauer streamt" kennt (aus der es einige Beiträge in den Band geschafft haben), wird mit dem Arbeitsverfahren bereits vertraut sein: Präauer loziert ihre Texte oft am Rande der grellen Erzählung, die man Popkultur nennt - eine Kulisse, die grell und laut in den Vordergrund drängt, so dass die Literatur, die über sie nachdenkt, ihre Stimme erst einmal zu behaupten hat.

Präauer weiß jedoch, dass es im Zweifel nicht darauf ankommt, Themen zu setzen und Ikonen zu bilden, sondern auf das Freilegen des kulturellen Programms, das die Töne und Bilder an die Oberfläche spült. Die ebenso bunte wie flüchtige Gegenwart ist ihr weniger Objekt als vielmehr Vorwand: ein Vorwand zum Supplement, zum Erzählen im Nachsatz. So hält sie bisweilen inne vor einem "Internetfilmchen", einer BBC-Dokumentation über Carmen Miranda etwa oder einem Musikvideo von M.I.A. ("Bad Girls"), viralen Phänomenen, oft ohne Namen, Ort und Zeit. Und dann kommt zum Tragen, was nur die Literatur vermag: Sichtbar werden die überzeitlichen Phantasmen, die Kodierungen am Grunde des Flimmerns, der Tanzformationen, Stilkonventionen, Redeweisen.

Die Stärke der Marginalie erweist sich darin, dass sie niemals zynisch wird, dass sie genau bleibt, gerade dort, wo einem nichts anderes übrigzubleiben scheint. Ob amerikanische Datingshows oder Yoga im Livestream von Servus TV, ob Après-Ski, Kleinkindtopmodel-Wettbewerbe oder Nagelstudiobesuche: die Literatin beobachtet, notiert und assoziiert. Mühelos fügt sich ein Foto von Kim Kardashian zu Georges Didi-Huberman und zerfließt nach und nach in eine Geschichte des Steißes. Kühl öffnet Präauer die "Style Bible", die jedes Jahr beim Wiener "Life Ball" die Kostümspannweite vorgibt, und spannt dabei den Bogen zwischen Gustav Klimts "Tod und Leben" und Conchita Wurst.

Es geht jedoch auch umgekehrt. Ein Text wie "Als Britney uns besuchen kam", der die Figur der Sängerin Britney Spears beiläufig als eine unbekannte Bekannte zusammensetzt, Songtexte als Rohmaterial nutzt und den Gast am Ende mit Decke, Thermoskanne und ein paar Keksen wieder aus der Erzählung entlässt, weist die Richtung. In Zeiten der Subjektsucht eignet der Prosa die Kraft der Nüchternheit, mit der sich das scheinbar Einmalige, das Verklärte und Verkitschte wieder in Handlung verwandeln lässt. Insofern hat man es hier im allerbesten Sinne mit "Gebrauchsliteratur" zu tun - lässt Präauer doch Kultur in ihren täglichen Artikulationsformen so erscheinen, wie wir sie gebrauchen. Wenn man so möchte, liest sich "Das Glück ist eine Bohne" wie eine Chronik unserer Projektionen von Kulturalität, die sich von Marcel Duchamp bis zu Wolfgang Petry, von T-Shirt-Aufschriften bis zu Walter Benjamin, von Borges' Universalbibliothek bis zur "Gala" erstrecken. Das Auge der Prosaikerin richtet nicht, sondern bleibt beharrlich auf die Mechanik gerichtet, die uns all dies produzieren und konsumieren lässt. Sie interessiert sich für die Zurichtung mehr als für den wie auch immer gearteten ideellen Gehalt, für erspürte oder behauptete Identitäten.

Homogen ist das nicht und kann es auch nicht werden. Ab und an tauchen aus dem Fluss der Geschichten doch deutlich programmatische Einlassungen auf, zum Kairos der Kunst, zur Unerträglichkeit des Schönen, zum Begriff der Landschaft. In diesen Momenten schimmert im Hintergrund die Ahnenschaft dieses Schreibens auf; nicht nur einmal fühlt man sich an Robert Walser erinnert, an ein Erzählen am Graphem entlang, dem das Schreibmaterial, das Papier, mindestens genauso viel bedeutet wie die Schriftspur darauf. Kindheitstexte, Reisetexte, Erinnerungsbrocken und Kunstreflexion - all das findet hier ebenso seinen Platz wie die doch verblüffend klassisch gehaltene Short Story "Der Lauf der Dinge", die den Band eröffnet.

Ihre Bedeutung im Horizont der zeitgenössischen Literatur kommt Teresa Präauer deswegen zu, weil sie immer Prozess will. Was stehengeblieben ist, was sich bewahren will, wird ins Gleiten gebracht. Überall, wo sie hinschaut, in jeder Nische arbeitet es. Beiwerk mag das sein, harmlos kommt es daher. Aber ein wohltuendes Gift bleibt es.

PHILIPP THEISOHN.

Teresa Präauer: "Das Glück ist eine Bohne". Erzählungen.

Wallstein Verlag, Göttingen 2021. 312 S., geb., 24,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ganz kurze Texte, die einen schockverliebt in die Sonne blinzeln lassen.« (Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 17./18.07.2021) »Ein Buch zum Schmökern, in dem man sich gut verlieren kann.« (ORF ZIB, 20.03.2021) »Überall, wo sie hinschaut, in jeder Nische arbeitet es. Beiwerk mag das sein, harmlos kommt es daher. Aber ein wohltuendes Gift bleibt es.« (Philipp Theisohn, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.2021) »sehr frei, sehr geschliffen und gerissen, sehr humorvolle und kluge Präauer-Literatur« (Senta Wagner, Der Standard, 20.03.2021) »Faszinierend wirkt an Teresa Präauers Kurzprosa das Fragmentarische und Splitterhafte, denn es reflektiert die Zerrissenheit und Getriebenheit des heutigen Menschen nahezu perfekt.« (Ulf Heise, MDR Kultur, 17.03.2021) »Man kann sehr gut blättern in diesem Buch, wird immer wieder an kurzweiligen Texten hängen bleiben - und ist am Schluss erstaunt, dass es bereits vorbei ist.« (Sebastian Fasthuber, Falter, 19.03.2021) »Dieses Buch macht glücklich.« (Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 24.03.2021) »Ein Buch, das für mich eines 'der' Bücher dieses Frühjahrs ist, es versammelt lauter bezaubernde, kleine Geschichten.« (Knut Cordsen, Bayern2 Diwan, 28.03.2021) »Man liest es mit leuchtenden Augen.« (Moritz Baßler, taz. am wochenende, 03./04./05.04.2021) »Teresa Präauer lässt sich von Gegensätzen anlocken und hat die Fähigkeit, scheinbar Unverbundenes in den Blick zu nehmen und ungeahnte Zusammenhänge zu erkennen.« (Rainer Moritz, Die Presse, 03.04.2021) »Ein zuversichtliches feines Büchlein, das man immer wieder gerne lesen wird.« (Irene Prugger, Wiener Zeitung, 24./25.04.2021) »Dieses Buch ist fantastisch!« (Christoph Grissemann, Willkommen Österreich, 27.04.2021) »Das Buch ist sehr schön komponiert, weil immer gerade ein Text dem anderen die Hand reicht.« (Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur, 10.05.2021) »Der Essay- und Prosaband 'Das Glück ist eine Bohne' ist ein besonderes Buch. Es nimmt die Fallhöhen zwischen E und U mit dem Jubel spielender Ernsthaftigkeit.« (Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 27.05.2021) »unglaublich gut gemacht, unglaublich klug, witzig« (Jan Ehlert, NDR Podcast eat.READ.sleep, 11.06.2021) »Präauer gelingt es ganz spielerisch zwischen E und U zu changieren, das Ergebnis ist klug und höchst amüsant.« (Paula Pfoser, orf.at, 15.06.2021) »Jede dieser Erzählungen ist eine Glücksbohne oder eine harte Nuss - und manchmal eine märchenhafte Wunderbohne.« (Andreas Puff-Trojan, SWR2 lesenswert Kritik, 09.08.2021) »Schließlich ist es immer auch der Humor, der ihre Zeilen durchzieht, etwas Verspieltes, das sich zum Beispiel auch in den von ihr gestalteten Umschlagabbildungen des Buches niederschlägt.« (Tanja Paar, Literatur & Kritik, Juli 2021) »Inspirierend und anregend ist der Band auf jeder Seite und eine Einladung, dem eigenen Alltag den ein oder anderen freudhaften oder sogar glückhaften Moment abzuringen.« (Julie August, Bücherschau 3/2021, Nr. 224) »Ich hab das Buch wirklich gern gelesen: es ist kurzweilig, aber trotzdem tiefgründig und man folgt gerne Teresa Präauers Blick auf die Welt.« (Theodora Bauer, ServusTV literaTOUR, 24.03.2022)…mehr