Examensarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Anglistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Dies ist eine umfangreiche, detailgenaue und mit großer Sorgfalt abgefasste Arbeit, die die Vorgeschichte und die Bedeutung des Good-Friday-Abkommens zwischen Irland, Großbritannien und verschiedenen Vertretern Nordirlands darstellt. Sie fußt auf bemerkenswert umfangreichen Kenntnissen des Autors über die Prozesse und Überlegungen, die in dies Abkommen einmündeten. Er hat sie sich nicht nur durch fleißiges Lesen von Dokumenten und Sekundärliteratur erworben, sondern auch durch Feldstudien in Nordirland selbst, während derer er mit Vertretern verschiedener Gruppierungen und Interessenlagen Interviews durchführte, aus denen nicht nur Einzeleinsichten in die mikrosozialen und -politischen Prozesse, die hier von Bedeutung sind, sondern auch die balancierte und unaufgeregte, sachgerechte und angemessen distanzierte Haltung, die sich in dieser Arbeit manifestiert, stammen. Der Nordirlandkonflikt ist wie viele internationale Konflikte aus einem historischen Prozess erwachsen und erfordert wie jeder andere Konflikt individuelle Lösungsstrategien. In dieser Arbeit wird gezeigt, daß das Good Friday-Abkommen vom 10. April 1998 eine mögliche Lösungsstrategie bietet, mit der der Konflikt endgültig überwunden werden kann. Seit dem Ausbruch der Unruhen 1968 konnten viele politische und bürgerliche Friedensinitiativen das neu entzündete Potential an Misstrauen und Hass zwischen der nationalistischen und unionistischen Bevölkerung Nordirlands nicht abbauen. Erst durch die Waffenstillstände der republikanischen und loyalistischen paramilitärischen Gruppen 1994 stiegen die Chancen, den bürgerkriegsähnlichen Zustand der vorherigen fünfundzwanzig Jahre endgültig zu beenden. In diesem Zusammenhang wurde das Good Friday-Abkommen vom derzeitigen britischen Premierminister Tony Blair und dem derzeitigen irischen Taoiseach Bertie Ahern berechtigterweise als historisches Ereignis eingestuft, weil nicht nur die konstitutionellen Parteien, sondern auch die inoffiziellen politischen Flügel der Paramilitärs beider Seiten das Abkommen unterstützen. In den letzten Jahren ist der politische Prozess weitergegangen und der Erfolg des Abkommens stand mehrmals auf dem Spiel. Die jüngsten Entwicklungen lassen jedoch wieder hoffen und zeigen einmal mehr die Wichtigkeit des Good-Friday Abkommens für einen langfristigen Erfolg des Friedensprozesses in Nordirland.
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