Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Romanistik (Neuere Philologien)), Veranstaltung: „Maurische Lektüren. Der Anteil der hispanoarabischen Dichtung an der Entstehung der romanischen Literaturen“, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits in der vorislamischen Zeit lassen sich Liebesgedichte im Nasib (der Einleitung der Qasida) finden, in welchen der Verfasser am Lagerplatz die Abreise des Stammes seiner Geliebten wehmütig beklagt. (Korani-Djekrif). Die Qasida (deutsch: Kasside) ist eine ebenfalls aus vorislamischer Zeit stammende Gedichtform, mit zahlreichen Strophen, die der Dichter häufig seinem Stamm gewidmet hat. Thematik sind auch häufig das Erscheinen der Geliebten im Traum, oder das Preisen ihrer Schönheit und charakteristischen Vorzüge, welches das lyrische Ich seinen Stammesgenossen mitzuteilen versucht. Im Arabischen heißt die Liebespoesie Gazal. In der hispanoarabischen Dichtkunst wird nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern ebenfalls häufig die Gottesliebe, und hingegen der Erwartungen des Islam, auch öfters die homoerotische Liebesbeziehung, insbesondere die zwischen einem ausgewachsenem Mann und einem Jugendlichen thematisiert. Der aus dem arabischen Kalifat von Córdoba stammende Autor, Dichter und Universalgelehrte Ibn Hazm al-Andalusī (oder auch Abū Muhammad ʿAlī ibn Ahmad Ibn Hazm az-Zāhirī al-Andalusī) wurde im ersten Jahrtausend nach Christus geboren und galt als einer der wichtigsten Vertreter der heute nicht mehr existenten Rechtsschule der Zahiriten, welche dem heutigen Salafismus ähnelt und in ihrer Ideologie eine besonders markante und konservative Strenge aufwies. Mehr als für seine dichterischen und literarischen Fähigkeiten, wurde er als Philosoph und Religionsgelehrte bekannt.