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Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Soziologie), Veranstaltung: Rituale gestern und heute, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl das partnerschaftliche Zusammenleben heute nicht mehr notwendigerweise in einer Ehe mündet und sich immer mehr Paare für eine nichteheliche Lebensgemeinschaft entscheiden, ist es dennoch für viele Menschen wichtig, die Zusammengehörigkeit zu dem eigenen Partner mit dem Bund der Ehe zu besiegeln. Meist wird der „schönste Tag des Lebens“, wie der Tag des Heiratens im Volksmund oft…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Soziologie), Veranstaltung: Rituale gestern und heute, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl das partnerschaftliche Zusammenleben heute nicht mehr notwendigerweise in einer Ehe mündet und sich immer mehr Paare für eine nichteheliche Lebensgemeinschaft entscheiden, ist es dennoch für viele Menschen wichtig, die Zusammengehörigkeit zu dem eigenen Partner mit dem Bund der Ehe zu besiegeln. Meist wird der „schönste Tag des Lebens“, wie der Tag des Heiratens im Volksmund oft bezeichnet wird, feierlich und festlich gestaltet. Nicht nur der Gang zum Standesamt beziehungsweise zum Altar wird zelebriert, auch die Eheschließung an sich und die anschließenden Feierlichkeiten beinhalten zahlreiche Riten. Diese sind, wie es auch für andere Rituale üblich ist, traditionell überliefert. Das Heiraten gehörte bis in die 1970er Jahre in der modernen westlichen Kultur zur Standartbiographie eines Menschen. Verbesserte Bildungs- und Erwerbschancen für Frauen und eine damit verbundene ökonomisch bessere Stellung sowie ein neues Rollenverständnis der Frau führten dazu, dass ein neues Leitbild der Partnerschaft entstand, welches die Gleichberechtigung beider Partner betont und auf Aushandlungsprozessen innerhalb der Beziehung basiert (vgl. Schmidt/Moritz, 2009, S.91f.). Vor allem in den westlichen Industrieländern hat sich die Qualität der Ehe im letzten Jahrhundert verändert und die Heiratsneigung ist zurückgegangen (vgl. Lenz, 2009, S.17). Obwohl das Heiraten ein altertümliches Ritual ist, das lange zurückreicht, kann man anhand eines Vergleichs heutiger und bürgerlicher Hochzeiten gut erkennen, dass das Heiratsritual und dessen Symboliken in der damaligen Zeit auf der Untergeordnetheit der Frau gegenüber dem Mann sowie der Dominanz des Mannes basierten, während die Symbole heute eher auf Liebe und Partnerschaftlichkeit beruhen. Trotzdem ist das Heiratsritual sowohl für das Paar als auch für die Angehörigen weiterhin von großer Bedeutung. Ein neuer Anspruch an die Ehe, die nicht mehr notwendigerweise zur Normalbiographie eines Menschen gehört, sondern zu einer möglichen Option im Leben geworden ist, schlägt sich auch in der Art und Weise des Vollzugs des Heiratsrituals nieder. Mit Blick auf die Veränderungen innerhalb der persönlichen Beziehung in der Ehe lohnt es sich deshalb, die einzelnen Riten des Heiratsrituals genauer zu untersuchen. Es ist festzustellen, dass das Heiraten in der modernen westlichen Kultur in den letzten Jahrzehnten einem Bedeutungswandel unterlag und dies zu einer Veränderung der Bedeutung und Ausübung der Hochzeitsriten führte.