Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Kafka - Die Verwandlung, Sprache: Deutsch, Abstract: Da Franz Kafkas Gesamtwerk durch seine parabolische Metaphorik einen überaus großen Deutungsspielraum zulässt, stellt die hermetische Welt seiner Werke eine ständige Herausforderung an seine Leser dar, verwehrt ihm letztlich aber jede eindeutige Interpretation. Obwohl Kafka mit Sicherheit einer der Autoren der letzten Jahrzehnte ist, der am meisten überinterpretiert wurde, so lässt sich doch das Charakteristikum seines Gesamtwerkes kurz und knapp auf einen Punkt bringen: Kafka baut aus Bruchstücken der Wirklichkeitserfahrung eine Welt der Orientierungslosigkeit und er stellt nicht nur den Menschen in der Selbstentfremdung, sondern auch den Kampf dessen gegen anonyme Mächte und das Ausgeliefertsein an die eigene Existenz dar. In dieser Arbeit möchte ich dem Thema der Nahrung im Werk Kafkas, oder vielmehr dem Thema der nutritiven Abstinenz, auf den Grund gehen und Parallelen zu Kafkas eigenem Leben ziehen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Erzählungen "die Verwandlung" und "ein Hungerkünstler". Die Wahl der beiden Beispielwerke erfolgte nach sorgfältiger Überlegung aus fo lgenden Gründen: In beiden Erzählungen werden von Franz Kafka Ausnahmeexistenzen dargestellt, die eine Sache gemeinsam haben, nämlich die Suche nach der für sie geeigneten Nahrung. Zunächst möchte ich eine Interpretation der Nahrungsmetapher der 1912 entstandenen Erzählung "die Verwandlung" geben und die Nahrungsmetapher in Bezug zu der 12 Jahre späteren Erzählung "ein Hungerkünstler setzen, woraufhin Parallelen der beiden Werke bezüglich des Nahrungsmotivs und seinen Rahmenbedingungen aufgezeigt werden. Im letzten Teil der Arbeit möchte ich schließlich auf die Lebensproblematik Franz Kafkas eingehen und ihren Niederschlag in den beiden Beispielwerken aufzeigen. Ergo liegt das angestrebte Erkenntnisinteresse in der Frage, ob, aber vor allem in welcher Form sich Parallelen zwischen dem inneren Konflikt und den Werken Kafkas ziehen lassen, und welche Rolle die Nahrungsmetapher dabei spielt. Bevor ich nun aber ,in medias res' gehe, möchte ich noch vorausschicken, dass das Thema des Hungermotivs bei Franz Kafka sehr umfangreich ist. Da nun aber diese Hausarbeit nicht über die bemessene Länge von etwa 13 Seiten hinausgehen soll, habe ich mich dazu entschlossen, die einzelnen Themen exemplarisch an den beiden Erzählungen "die Verwandlung" und "ein Hungerkünstler" zu bearbeiten.
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