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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Askese: Geschichte, Geschlecht und Ästhetik der Selbstdisziplinierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte ist recht einfach: Ein Hungernder, der von sich behauptet, er sei ein Unvergleichlicher seiner Kunst, hungert sich zusehends zu Tode. Die Zuschauer schwanken zwischen Begeisterung und Unverständnis, verlangen Beweise, um an die Einzigartigkeit dieser Attraktion glauben zu können, bis sie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Askese: Geschichte, Geschlecht und Ästhetik der Selbstdisziplinierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte ist recht einfach: Ein Hungernder, der von sich behauptet, er sei ein Unvergleichlicher seiner Kunst, hungert sich zusehends zu Tode. Die Zuschauer schwanken zwischen Begeisterung und Unverständnis, verlangen Beweise, um an die Einzigartigkeit dieser Attraktion glauben zu können, bis sie aufhören, sich für das Dargebotene zu interessieren. Am Ende finden wir einen schwachen Hungerkünstler, der um Verzeihung bittet und atemlos im Stroh versinkt. Die Handlung wird in eine Sprache gekleidet, die Kafka bewusst nüchtern und ohne "jeden poetischen Glanz" gewählt hat - eine Sprache aber, die Bilder und Zeichen unserer Welt dennoch geschickt zu verhüllen scheint. Der Hungernde lebt in einer Umgebung, die wir zu kennen glauben, begegnet Menschen, denen auch wir hätten begegnen können - und doch wirkt diese Welt wie ein Phantasma, und wir sind versucht, diese Illusion zu entlarven. [...] Es ist ein Phänomen, das uns bei Kafka häufiger begegnet - wie etwa im „Prozeß“, in dem die Hauptfigur beschuldigt wird, etwas getan zu haben, von dem die Leserschaft nie erfahren wird, was genau es war. Franz Kafka vermag es, durch geradezu „asketische Reduktion“, in seinen Texten eine andere Welt zu erschaffen, die Raum zur Interpretation und Fülle eröffnet. [...]