Unsere Gegenwart trägt den Keim eines neuen Zeitalters in sich. Wir erleben einen Epochenbruch, der gekennzeichnet ist von der Auflösung politischer, wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Gemeinschaften und der Veränderung der Ideale, die 500 Jahre lang gültig waren. Und doch folgt dieser Epochenbruch einem historischen Muster. Achim Preiß setzt die Merkmale unserer Gegenwart in Beziehung zur europäischen Geschichte und stellt dar, wie sich im europäischen Kulturkreis zwei gegensätzliche Gesellschaftsformen ablösten und wiederholten. Er sieht eine Abfolge von Kollektiv- und Individualgesellschaft: Wir erleben das Ende der kollektivistischen Neuzeit und stehen vor einer Epoche, die Züge des individualistischen Mittelalters tragen wird. In seiner Prognose für die sich ankündigende Individualgesellschaft spannt Achim Preiß den Bogen von politischen, wirtschaftlichen, moralischen und kulturellen Aspekten bis hin zu einer Forderung nach einer Bildungsreform. Das vorliegende Buch bemüht sich um ein positives Verständnis für das Neue, das keinesfalls nur die Krise des Alten ist.