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Keine Angst vor der Inflation - oder doch?
Die Coronakrise hat es wieder heraufbeschworen: das Inflationsgespenst. Es geisterte von Beginn an durch die Geldgeschichte, nun ist es zurück - und bringt die Finanzmärkte ins Wanken. Die Niedrigzins-Politik hat die Zentralbanken in eine Sackgasse geführt, aus der sie bei steigender Inflation kaum noch herauskommen können. Das betrifft besonders die Europäische Zentralbank. Was können wir tun, um langfristig einen stabilen Euro zu erhalten?
Thomas Mayer ist promovierter Ökonom und ausgewiesener Finanzexperte. In diesem fundierten Sachbuch
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Produktbeschreibung
Keine Angst vor der Inflation - oder doch?

Die Coronakrise hat es wieder heraufbeschworen: das Inflationsgespenst. Es geisterte von Beginn an durch die Geldgeschichte, nun ist es zurück - und bringt die Finanzmärkte ins Wanken. Die Niedrigzins-Politik hat die Zentralbanken in eine Sackgasse geführt, aus der sie bei steigender Inflation kaum noch herauskommen können. Das betrifft besonders die Europäische Zentralbank. Was können wir tun, um langfristig einen stabilen Euro zu erhalten?

Thomas Mayer ist promovierter Ökonom und ausgewiesener Finanzexperte. In diesem fundierten Sachbuch räumt er mit Mythen und Falschinformationen rund um das Thema Geld auf. Dazu begibt er sich auf eine Reise durch die Geldgeschichte und zeigt: Ein Übermaß an neuem Geld hat immer wieder zu Krisen, Umbrüchen und Neuordnungen geführt.

- Was ist Inflation? Ein Überblick über die Geschichte des Geldes erklärt Zusammenhänge

- Blick in die Zukunft des Geldes: Wer jetzt aufs Sparbuch setzt, wird verlieren

- Hyperinflation, Stagflation, Deficit Spending: Zentrale Begriffe der Finanzpolitik fundiert erklärt

Von der Geldkrise zur Geldreform: Finanzwesen im Umbruch

Wir stehen an einem Wendepunkt. Eine Neuordnung unseres Geldsystems ist nicht nur notwendig, sondern unabdingbar. Das ökonomische Modell von John Maynard Keynes, dem die Zentralbanken folgen, ist auf die heutige Situation nicht mehr anwendbar und führt in die Irre.

Thomas Mayer skizziert die Ursachen und Hintergründe der aktuellen Inflation und entwickelt konkrete Lösungsvorschläge für eine Rückkehr zu stabilem Geld. So könnten digitale Währungen eine Alternative zum heutigen Geldsystem sein.

Es ist nicht alles Geld, was glänzt - ein Finanz-Buch, das sich spannend wie ein Thriller liest!


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Autorenporträt
Thomas Mayer, geb. 1954, ist promovierter Ökonom. Er war unter anderem für den Internationalen Währungsfonds in Washington und die Investmentbank Goldman Sachs in London tätig. 2010 wurde er Chefvolkswirt der Deutsche-Bank-Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Seit 2014 ist er Leiter der Denkfabrik Flossbach von Storch.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.2022

Staat, Zentralbanken und Inflation
Eine Analyse aus Sicht der österreichischen Schule

Thomas Mayer war früher beim IWF in Washington, später bei Goldman Sachs in London tätig, dann Chefökonom der Deutschen Bank und leitet jetzt das "Flossbach von Storch Research Institute" in Köln. In seinem jüngsten Buch beschäftigt er sich mit der Werthaltigkeit des Geldes. Staatseingriffe haben diese im Laufe der Geschichte immer wieder gefährdet. Weil Staaten und deren Zentralbanken, auch die EU und die EZB, das gerade wieder mal tun, verweist der Buchtitel auf die Inflationsgefahr. Geld ist Tauschmittel und soll der Wertaufbewahrung dienen, zudem sei Geld aber auch ein Finanzierungsinstrument. Das bringe die Versuchung mit sich, Geld auch zur Stimulierung wirtschaftlicher Aktivität einzusetzen, besonders gern zur Finanzierung der Staatstätigkeit.

Seit der Erfindung des Papiergeldes in China am Anfang des zweiten Jahrtausends ist die Geldvermehrung leichter möglich, und damit sind inflationäre Entwicklungen häufiger geworden. Die zuerst in Schweden und England entstandenen Zentralbanken hatten von Anfang an eine Regulierungsfunktion in Bezug auf das Papiergeld. Zwar waren die englischen Pfundnoten im 19. Jahrhundert zeitweise zu 100 Prozent mit Gold gedeckt, aber die Banken konnten mit Schuldverschreibungen dennoch eigenes Geld schaffen und verleihen. Seitdem dominiert die öffentlich-private Kooperation bei der Geldschöpfung, obwohl der Goldstandard längst aufgegeben worden ist. Mit dem Goldstandard ist allerdings ein zwischenstaatlicher Ausgleichsmechanismus entfallen, bei dem Goldknappheit in einem Lande die Einschränkung der Importe erzwang. Durch den Ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise haben immer mehr Länder, auch die USA, den Goldstandard aufgegeben, der nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1971 durch den Gold-Dollar-Standard ersetzt wurde, bei dem 35 Dollar eine Unze Gold wert sein sollten, womit die dominante Währung der Welt einen Anker behielt. Durch die Doppelbelastung des amerikanischen Staatshaushalts mit Vietnamkrieg und dem Ausbau des Sozialstaates ließ sich die Gold-Dollar-Parität nicht halten, womit Zentralbanken und Banken bei der Geldschöpfung freier wurden.

In diesem Zusammenhang diskutiert Mayer auch keynesianische und monetaristische Lehren. Mayer wirft Keynes mit Hayek eine Anmaßung von Wissen vor, eine Überschätzung des Allgemeinheitsgrades seiner Theorie, eine Vernachlässigung der Interessen der Politiker am eigenen Machterhalt und die Vernachlässigung der Tätigkeit der Banken. Auch gelte die Phillips-Kurve, die einen inversen Zusammenhang zwischen der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote postuliert, nicht unter allen Umständen. Die Zentralbank könne die Geldmenge nur indirekt und nicht präzise steuern. Sie kann auch die Geldnachfrage nicht genau kennen. Mit zusätzlichem Kreditgeld, das größtenteils von den Banken und nicht von der Zentralbank geschaffen wird, können nach der österreichischen Schule der Nationalökonomie, die Mayer sich zu eigen macht, zu viele und nicht durch Ersparnisse gedeckte Investitionen angeregt werden, was später in die Krise führt. Auch die monetaristische Gegenposition zu Keynes wird von Mayer nicht akzeptiert, weil auch dort die Geldschöpfung der Banken ungenügend erfasst und damit unklar sei, auf welche Geldmenge es ankommt. Inzwischen orientieren sich die Zentralbanken eher an der Konsumentenpreisinflation als an der Geldmenge.

Auf Mayers wirtschaftsgeschichtliche Analysen zur Kriegsfinanzierung, der Weltwirtschaftskrise, der deutschen Hyperinflation nach dem Ersten und der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der Finanzkrise 2008 soll hier nicht eingegangen werden, aber auf den Euro, seine Rettung und die EZB. Für Mayer hat EZB-Präsident Draghi mit seiner Rede im Juli 2012 die EZB zum Kreditgeber der letzten Instanz für alle Eurostaaten mit Zahlungsproblemen gemacht. Die Währungsunion werde zur Inflationsgemeinschaft, wenn die Eurostaaten ihre Haushaltsdefizite über die Geldschöpfung der EZB finanzieren. Wörtlich stellt Mayer fest: "Das Primat der Politik triumphiert über die wirtschaftliche Vernunft." Weil der Staat die Menschen inzwischen gegen alle Risiken versichern wolle, neige er dazu, sich zu überfordern. In guten Zeiten baue er keine Reserven für schlechte auf. Weil der Nutzen der Schuldenpolitik schneller als die Kosten dieser Maßnahmen auftreten, falle der Politik die Umkehr schwer.

Mayer erwartet daher eine finanzielle Repression und die Belastung der Steuerzahler mit einer Inflation wie in Italien vor der Euro-Einführung. Dagegen könne sich der Steuerzahler nur mit Flucht in Sachwerte wie Aktien, Immobilien, Gold oder auch Kryptowährungen wehren. Mayer macht am Ende des Buches noch einen Reformvorschlag, der eine Teilentschuldung der Eurostaaten mit der Abschaffung der Geldschöpfung durch die Banken verbindet, gibt dem Vorschlag aber politisch keine Chancen. Eher schon hofft er auf Verwirklichung des hayekianischen Ideals der Entstaatlichung des Geldes durch Kryptowährungen und Währungswettbewerb. Das Buch ist zutiefst pessimistisch. Die Sorge vor einer anhaltenden Geldentwertung wächst langsam auch bei jenen, die lange nichts von Inflationsgefahren wissen wollten. Befeuert wird die Sorge zusätzlich durch Angebotsengpässe infolge des Pandemieverlaufs in China, des Ukrainekriegs und der Verwerfungen der Lieferketten. Weder Mayer noch die von ihm kritisierte EZB konnten all das vorhersehen. Aber der Korrekturbedarf liegt bei der Geldpolitik der EZB, nicht bei Mayer. ERICH WEEDE

Thomas Mayer: Das Inflationsgespenst. Eine Weltgeschichte von Geld und Wert. Ecowin Verlag, Salzburg 2022, 400 Seiten, 28 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Erich Weede schlägt die Hände überm Kopf zusammen beim Lesen von Thomas Mayers Buch über die Inflation. Was der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank über die Werthaltigkeit des Geldes schreibt, über die Rolle des Staates als Regulator und Geldpolitik auf Abwegen, klingt für Weede sehr pessimistisch. Mayers kritische Diskussion keynesianischer und monetaristischer Lehren und seine Einschätzung zur Rettung des Euro durch die EZB lässt bei Weede die Furcht vor Rezession und Inflation wachsen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Meisterhaft zeichnet Mayer mit wenigen Strichen von den Römern bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Weltgeldgeschichte nach, die für ihn im wesentlichen eine Geschichte wiederholter Geldruinierung darstellt.« _finanzmarktwelt.de

"Eine Geschichte des Geldes in drei voluminösen Teilen vorzulegen, ist keine Schwierigkeit. Die Kunst liegt im Weglassen des Materials, ohne gleichzeitig an Tiefe einzubüßen. Das ist Thomas Mayer federleicht gelungen. Diese Weltgeldgeschichte ist die Substantiellste und Konziseste, die bislang geschrieben wurde." _ finanzmarktwelt.de