Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,3 (gut), Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Spanienbilder: Urteile, Vorurteile, Sprache: Deutsch, Abstract: Das islamische Spanien ist geschichtlich wie auch sozial- oder kulturwissenschaftlich gesehen ein Thema, das vielleicht nicht nur Wissenschaftler anspricht, sondern auch den heutigen Reisenden fesselt, der in Spanien unweigerlich mit einer Vielzahl von herausragenden geschichtlichen Zeugnissen konfrontiert wird. Ich spreche hiermit vor allem die eindrucksvollen maurischen Hinterlassenschaften an, die man heute noch vorwiegend in Andalusien, aber auch in anderen Teilen Spaniens bewundern kann. Interessant ist vor allem, wie drei Weltreligionen - das Christentum, der Islam und das Judentum - auf einer Halbinsel, der Iberischen Halbinsel, lange Zeit nebeneinander existieren konnten. In dieser Arbeit soll es jedoch darum gehen, wie Reisende, die Spanien in dieser Zeit besucht haben, über das Land berichten. Um auch eine differenzierte Sichtweise zu erhalten, ist es natürlich wichtig, die Berichte von Reisenden, die den oben erwähnten Religionen angehörten, zu betrachten. Die Schwierigkeit besteht hier jedoch im Auffinden dieser Reiseberichte, denn im Mittelalter war das Reisen ins Ausland und insbesondere zur Iberischen Halbinsel noch nicht so verbreitet wie beispielsweise heute. Außerdem sind die Schriften vermutlich entweder über die Zeit verloren gegangen oder ganz einfach noch nicht übersetzt worden. In Jüdische Reisen im Mittelalter (Benjamin ben Jona 1991, 173-174) wird im Nachwort erwähnt, dass das mittelalterliche Judentum zwar keine so großen arabischen Vertreter der geografischen Wissenschaft (die übrigens vorwiegend gereist sind, um ihre Kenntnisse zu erweitern) hervorgebracht hat und daher keine so bekannten Reisegeschichten entstanden sind. Jedoch existieren Itinerarien1, die von jüdischen Reisenden verfasst wurden, wie zum Beispiel die Reisebeschreibungen von Rabbi Petachja von Regensburg. Er berichtete aber nicht von einer Reise nach Spanien. So konnte ich mich leider nur auf Zeugnisse christlicher Reisender, wie Georg von Ehingen oder Niclas von Popplau, und arabischer Reisender, deren bekanntester Vertreter vielleicht der Geograf Ibn Battuta war, beziehen. Hierzu fand ich vergleichsweise brauchbare Quellen. Bevor ich zu den Reisebeschreibungen komme, gehe ich erst einmal kurz auf den geschichtlichen Hintergrund ein. Das ist nötig um einen kleinen Überblick über das islamische Spanien zu erhalten, wobei jedoch eher der Begriff Iberische Halbinsel oder die Erwähnung der damals existierenden Königreiche für diese Zeit zutrifft.
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