Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Tod und Bestattungsbrauch der französischen Könige des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines von 29 Kultur- und Naturdenkmälern in Frankreich, die die UNESCO für besonders erhaltenswert erachtet, ist das Kloster Saint-Remi in Reims. Es bildet zusammen mit der Kathedrale und dem Palais du Tau jenes Ensemble, welches die Völkergemeinschaft seit 1991 in seine Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen hat. So spiegeln sich in seiner Basilika nicht nur bedeutende Aspekte der französischen Geschichte wider, sondern die romanische Architektur aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts zeichnet sie zudem als exemplarisches Beispiel für diesen Baustil besonders aus. Früher vor den Toren der Stadt gelegen, ist das Kloster heute einen Kilometer südlich der Kathedrale auf einer Anhöhe innerhalb des Stadtgebietes zu finden. Die zum Kloster gehörende Kirche soll im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen stehen. Sie steht freilich im Lichte jener nordfranzösischen Stadt Reims und ihrer alles überragenden Kathedrale, die seit Jahrhunderten eine besondere Rolle gespielt hat und seit den Merowingern, dessen Königsresidenz sie unter anderem war, immer mehr in den Blickpunkt französischer Geschichte geriet. Bereits im 3. Jahrhundert Bischofs- und seit dem 8. Jahrhundert Erzbischofssitz erlangte Reims besonders als religiöses Zentrum eine immer größere Bedeutung und war mit ihrer Institutionalisierung zum Krönungsort der französischen Könige seit dem 11. Jahrhundert wohl eine der exponiertesten Stätten im frühen Frankreich. Um so mehr überrascht es dann, dass im Schatten der Stadt ein religiöser Ort, ausgehend von einer Kirche, einen eigenen Weg ging und nach Saint-Denis zur bedeutendsten Nekropole der französischen Könige wurde. Dies ist eine interessante Entwicklung, die mit dem Wirken des heiligen Remigius als Bischof von Reims begann und im Folgenden nur skizziert werden kann. Schwerpunkt der Betrachtungen soll die Herausstellung Saint-Remis im Sinne einer beabsichtigten Schaffung als königliche Grablege sein, die jedoch im Vergleich zu Saint-Denis einen anderen Charakter zeigt und zugleich die politischen Ereignisse des 10. Jahrhunderts, welche letztlich den Dynastiewechsel von den Karolingern zu den Kapetingern bewirkten, veranschaulicht.
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