Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: Gibt es bei uns nicht, Universität Hamburg (AAI), Veranstaltung: Grabinschriften aus der Zeit der Fünf Dynastien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die chinesische Provinz Fujian gehört zu den wirtschaftlichen Gewinnern der chinesischen Öffnungspolitik. Sie gehört heute zu den größten Lieferanten für Tee, Gummi, Früchten und Fisch und ist besonders aktiv am Warenaustausch mit Taiwan beteiligt. Der von Bergen durchzogenen Provinz gelang es erst in den letzten Jahrhunderten, einen intensiven Binnenhandel aufzubauen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die früheren Herrscher der Region auf den Außenhandel konzentrierten. Vor allem muslimische Kaufleute vertrieben dort ihre Waren und füllten ihre Schiffe mit Tee, Porzellan und Bronzestatuen. Anzeichen für diese Einflüsse lassen sich auch heute noch in Fujian finden. Vor allem Tee wurde nach ganz Südostasien und dann auch nach Europa exportiert. Erst als die Briten Mitte des 19. Jahrhunderts anfingen Tee in Indien anzubauen, verlor die chinesische Provinz ihr Monopol auf dieses Produkt, dem sie sogar ihren Namen gegeben hat. Erstmals wurde Tee in Fujian während der Tang Dynastie (618-907) angebaut und wurde bald darauf von ausländischen Kaufleuten in alle Welt verkauft. Doch nicht nur der Handel mit Tee war wegweisend für die heutige Entwicklung Fujians. Die Provinz hat sich seit der Tang Dynastie um einen intensiven Außenhandel bemüht. Auch die damaligen Herrscher förderten den Austausch mit Ausländern – nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiet. Trotzdem sah sich die Region mit großen Herausforderungen konfrontiert als die Tang Dynastie zerbrach und das politische Chaos von nun an das Leben der Menschen bestimmte. Erstaunlich ist jedoch, dass gerade in dieser Zeit des Umbruchs, der Zeit der Fünf Dynastien (907-960), viele positiven Entwicklungen im Bereich der Wirtschaft und Kultur stattgefunden haben, die die fortwährende Geschichte Chinas geprägt haben. Vor allem in der heutigen Provinz Fujian, dem damaligen Königreich Min, blühte nicht nur der Außenhandel, sondern auch der Buddhismus. Trotz aller innerpolitischen Schwierigkeiten, schafften es die Min-Herrscher wirtschaftliche und kulturelle Voraussetzungen zu schaffen, die einen Übergang zu der oft als Beginn der Moderne gesehenen Song Zeit (960-1279) erlaubten. Auch wenn die Zeit der Fünf Dynastien in vielen Geschichtsbüchern nur peripher als „Übergangszeit“ dargestellt wird, war diese Übergangszeit meiner Meinung nach ein wichtiger Bestandteil für die weitere Endwicklung Chinas im Allgemeinen und Fujians im Besonderen.