Ab der Wende zum 18. Jahrhundert engagierten sich protestantische Landeskirchen vermehrt im atlantischen Raum und veränderten so die nordatlantische Welt des Protestantismus grundlegend. Abseits der ausgetretenen Pfade nationalhistorischer Interpretationen behandelt Alexander Pyrges diesen über kirchliche und herrschaftliche Grenzen hinweg wirkmächtigen Prozess. Im Zentrum steht das Kolonialprojekt Ebenezer: Im Jahr 1734 gegründet wurde die Gemeinde Ebenezer in der britischen Kolonie Georgia jahrzehntelang durch anglikanische und lutherisch-pietistische Kirchenreformer in England und im Alten Reich gefördert. Der Fokus auf das Kolonialprojekt ermöglicht es, die Voraussetzungen für landeskirchliche Expansion ebenso herauszuarbeiten wie die komplexen sozialen Vernetzungen und die kreativen religiösen Sinnstiftungen, welche diese Expansion auszeichneten. Die Untersuchung gibt so Aufschluss über die religiöse Verdichtung der nordatlantischen Welt im 18. Jahrhundert. Vor allem aber beleuchtet sie flüchtige und dauerhafte Veränderungen in den Formen und Mechanismen religiöser Vergesellschaftung am Vorabend der globalen Ausbreitung des Protestantismus.
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