Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, Note: 1,3, Hochschule Fulda, Sprache: Deutsch, Abstract: Hintergrund: Alzheimer-Demenz ist eine Erkrankung, die mit hohen Belastungen für die Betroffenen und deren Angehörigen verbunden ist. Der Acetylcholinesterasehemmer (AChE-Hemmer) Donepezil ist für die symptomatische Behandlung der Erkrankung im leichtgradigen und moderaten Stadium in Deutschland zugelassen. Den moderaten Effekten des Medikaments stehen hohe Therapiekosten gegenüber. 2006 wurde das Medikament vom englischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) als nicht kosteneffektiv eingestuft und die Finanzierung im National Health Service (NHS) eingeschränkt. Grundlage für diese Entscheidung bildet das qualitätsadjustierte Lebensjahr (QALY)-Konzept, dessen Verwendung mit spezifisch ethischen und spezifisch methodischen Problemen verbunden ist. Fragestellung: Eignet sich das QALY-Konzept für eine gerechte Ressourcenallokation bei Alzheimer-Demenz? Welche Punkte müssen bei der Verwendung berücksichtigt werden? Methodik: Zur Identifikation der relevanten Kosten-Nutzwert-Analysen wurde eine systematische standardisierte Literaturrecherche in den relevanten Datenbanken durchgeführt. Die Hintergrundliteratur wurde durch eine Internetrecherche identifiziert. Für die Primärliteratur erfolgte eine Datenextraktion sowie die Beurteilung der methodischen Qualität. Ergebnis: Aus den identifizierten Studien lassen sich keine klaren Ergebnisse zur Kosteneffektivität der Donepezil-Therapie bei Alzheimer-Demenz ableiten. Von neun identifizierten Kosten-Nutzwert-Analysen konnten in vier Studien Kosteneinsparungen gezeigt werden. Im Gegensatz dazu konnten in fünf Studien zusätzliche Kosten von bis zu EUR116.000 pro gewonnenem QALY nachgewiesen werden. Eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse war aufgrund der hohen Varianz der Methodik nicht möglich. Diskussion: Eine geeignete Methode zur Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zur Kalkulation von QALYs existiert bei Alzheimer-Demenzpatienten bislang nicht. Zudem weisen die Kosten-Nutzwert-Analysen verschiedenartige Schwächen auf, die sich aus den Besonderheiten der Alzheimer-Erkrankung ergeben. Neben dem Mangel an Daten zu Kosten, Nutzwerterhebung und Modellierung der Alzheimer-Demenz müssen die utilitaristisch begründeten Gerechtigkeits- und Wertvorstellungen des QALYs beachtet werden. Dazu besteht die Notwendigkeit, die gesellschaftlichen Wertvorstellungen demokratisch zu diskutieren und einzubeziehen.
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