Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Geschichte, Note: 1,0, Universität Regensburg (Wirtschaftsgeschichte), Veranstaltung: Das Ordnungsprinzip Marktwirtschaft in historischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Die geistigen Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft Nach den negativen Erfahrungen mit den Ordnungskonzepten des klassischen Liberalismus im 19. Jahrhundert, dem Interventionismus der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Planwirtschaft und Diktatur, wurde eine neue Idee zur Ordnung der Wirtschaft entwickelt. Diese neue Wirtschaftsordnung stellte eine Abkehr von früheren Ordnungskonzepten dar. Bei der laissez-faire-Politik des 19. Jahrhunderts stand die Entscheidung des Einzelnen im Vordergrund, die unabhängig vom Staat getroffen wurde. Um die Kosten einer Ressourcenverschwendung durch eine Anarchie zu vermeiden, wurde jedoch vom Staat ein Rechtsrahmen geschaffen, um beispielsweise die Entfaltung der Menschen durch Grundrechte zu gewährleisten. Dennoch entstand aufgrund fehlender staatlicher Überwachung eine Tendenz zu Kartellisierung und Monopolisierung der Wirtschaft. Diese Machtstrukturen führten dazu, dass eine breite Gesellschaftsschicht, die ,,Arbeiterklasse", ausgebeutet wurde, da der vorteilhafte, freiwillige Tausch, wie ihn eine funktionierende Wettbewerbsordnung beinhaltet, gelähmt wurde. Die Zentralverwaltungswirtschaft des NS-Regimes stellte keine effiziente Alternative zur Wirtschaftsordnung des 19. Jahrhunderts dar. Es fand eine staatliche bzw. zentrale Planung, Entscheidung, Lenkung sowie Kontrolle der Wirtschaft statt. Schon während des 2. Weltkrieges erkannten mehrere Ökonomen, dass Unterversorgung und akute Wirtschaftsprobleme nur teilweise durch den Krieg verursacht wurden. Die Fehllenkung der Zentralverwaltungswirtschaft führte zum Zusammenbruch der Wirtschaftskräfte1. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Aufteilung Deutschlands in die Besatzungszonen Ost und West, sollte ein sogenannter ,,dritter Weg" zwischen Sozialismus und Kapitalismus gefunden werden. Diese Lösung war ein Mittelweg zwischen dem neuen Wirtschaftsliberalismus der Freiburger Schule und dem freiheitlichen bzw. demokratischen Sozialismus.
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