Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Sozialpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: »In der Bundesrepublik wachsen um die Jahrtausendwende immer mehr Kinder und Jugendliche in Armut auf. Sozialwissenschaftler/innen sprechen deswegen von einer „Infantilisierung der Armut“ und rechnen vor, dass Kinder mittlerweile diejenige Altersgruppe bilden, die am häufigsten und am massivstem von Armut bedroht ist.« (Butterwegge 2000, S. 7) Angesichts dessen, dass Kinder unsere Zukunft sind, sollte uns diese Feststellung zum Nachdenken bringen und zum Umdenken bewegen. Schließlich bedeutet Armut nicht nur, dass man im Monat nicht so viel Geld zur Verfügung hat wie Andere. Auswirkungen von Armut sind aufgrund ihrer Vielschichtigkeit im gesundheitlichen Befinden, bei der Teilnahme am kulturellen Leben und oftmals in vielen anderen Lebensbereichen gleichzeitig merkbar. Die dadurch entstehenden Defizite im Leben eines Kindes oder eines Jugendlichen prägen sie für ihr Leben und sind mit der Zeit immer schwieriger auszugleichen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Präventionsmaßnahmen anzugehen und umzusetzen, da gerade bei einer frühen Erkennung von Armutsgefährdung schneller und einfacher Abhilfe geschaffen werden kann. Die Relevanz des Themas wird auch darin deutlich, dass Armut und insbesondere Kinderarmut, häufig in den Medien publiziert wird. Gerade in der aktuellen Hartz-4-Debatte kommt zum Tragen, dass die pauschalen Regelsätze, die jüngst vom Bundessozialgericht als verfassungswidrig beurteilt wurden, nicht dem tatsächlichen Bedarf eines Kindes entsprechen. Der öffentliche Diskurs sollte nicht erneut ohne Folgen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene in der Versenkung verschwinden, sondern nachhaltig Verbesserungen anstreben. In dieser Hausarbeit wird versucht, das Ausmaß von Kinderarmut in Deutschland und deren Folgen herauszuarbeiten. Der sich daraus ergebende (politische) Handlungsbedarf spielt eine wichtige Rolle für die Sozialarbeit, stellen Kinder und Jugendliche doch ein breites Handlungsfeld der Sozialen Arbeit dar und zählen auch in Zukunft zu dem Klientel der Sozialarbeiter.