Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Geographisches Institut), Veranstaltung: Landschaftsökologie und Naturschutz in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird auf die Entwicklung des Kárahnjúkar-Staudammprojekts eingegangen. Es werden sowohl die regionalplanerischen Gründe als auch die ökologischen Auswirkungen des Projekts beleuchtet. Island war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine der rückständigsten und ärmsten Nationen Europas. Um diesen Rückstand aufzuholen, baute Island seine Fischereiindustrie aus. Dies führte zu einem sehr starken Wirtschaftswachstum, vor allem in den 1960er Jahren. Es wurde erkannt, dass es sehr große Risiken birgt, wenn eine Volkswirtschaft sich fast ausschließlich auf eine einzige Einkommensquelle stützt. Um diese Gefahr abzumildern, wurde ab Mitte der 1960er versucht die Wirtschaft zu diversifizieren. Als weitere Einkommensquelle für Island wurden die großen Potentiale regenerativer Energien, i.e. Geothermie und Wasserkraft erkannt (BOTHE & GLÄSSER 2001). Da Island einen winzigen Binnenmarkt besitzt ist es sehr stark vom Export abhängig. Die Entfernungen zu potentiellen Abnehmern sind sehr groß, so dass es sinnvoll erschien, die Energie vor Ort für energieintensive Schwerindustrie zu nutzen und die Produkte zu exportieren. Dies führte 1969 zur Errichtung einer ersten Aluminiumhütte in Reykjavíks Nachbarstadt Hafnarfjörður. 1979 bzw. 1998 folgten ein Ferrosilicium- sowie ein weiteres Aluminiumwerk in der Gemeinde Grundartangi im Hvalfjörður. Island weist äußerst große regionale Disparitäten auf. Die Bevölkerung konzentriert sich auf den Bereich um die Hauptstadt Reykjavík, wo etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung leben.1Die durchschnittlichen Einkommen in der Hauptstadtregion liegen wesentlich höher als in den anderen Landesteilen2 so dass der Anreiz in die Hauptstadtregion zu ziehen sehr groß ist. Dies führte dazu, dass innerhalb der letzten 20 Jahre jährlich im Schnitt knapp 4000 Menschen aus den anderen Landesteilen in die Hauptstadtregion gezogen sind (nach Statistics Iceland 2008).
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