Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Künstlerbuch und Enzyklopädie? Welche Systematiken und Modelle teilen sie? Mit der Naturgeschichte als gemeinsamem Bezugspunkt stellt Marlene Bart beide Buchgattungen gegenüber und zeigt die Bedeutung von Ordnungssystemen in Kunst und (Natur-)Wissenschaft bis in die digitale Gegenwart hinein auf. Ausgehend von einer transdisziplinären Analyse der kulturellen Praxis des Sammelns und Ordnens gibt sie in Form einer Virtual-Reality-Installation einen Ausblick auf mögliche virtuelle Entwicklungs- und Expansionsräume ins Digitale - und zeigt so gleichzeitig auf, wie sich das Buch als Archetyp der Wissenskultur in diesen widerspiegelt.
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»Auf wortwörtlich anschauliche und vor allem auch zugängliche Weise öffnet [Marlene Bart] einem dabei die Augen für die Verbindungen zwischen Künstlerbüchern und naturkundlichen Enzyklopädien - und entfaltet in ihrer vergleichenden Lektüre, auch im Sinne aktueller feministischer Positionen, eine Kritik an traditionellen Wissensordnungen und der visuell begründeten Reproduktion klassischer Hierarchien.«
Thomas Ballhausen, EIKON, 126 (2024) 20240605
Thomas Ballhausen, EIKON, 126 (2024) 20240605