Obwohl Walter Benjamins Aufsätze "Kleine Geschichte der Photographie" (1931) und "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" (1936) zum Zeitpunkt ihrer Erstveröffentlichung kaum Beachtung fanden, gehören sie längst zu den Klassikern der modernen Medien- und Kulturtheorie. Benjamin sieht in der neuen (Reproduktions-)Technik den Treiber für einen grundlegenden Wandel der Kunst. Photographie und Film treten für ihn nicht einfach neben die traditionellen Künste, sondern verändern die Kunst als solche fundamental. Sie verliert dabei ihre Aura; Echtheit und Tradition lösen sich als Bestimmungsmomente des Kunstwerks auf. Im Verlust des "Hier" und "Jetzt" des klassischen Kunstwerks wandelt sich nach Benjamin die Definition dessen, was Kunst ist und was neue kunsttheoretische Begriffe für ihre Beschreibung erforderlich macht. Durch die Zusammenfassung beider Aufsätze in einem Band wird nicht nur die Originalität von Benjamins Denken, sondern auch die Entwicklung seiner Ideen, die er im "Kunstwerk"-Aufsatz entwickelt, nachvollziehbar. Wie bei allen Werken der ofd edition wurde die ursprüngliche Textfassung nicht automatisiert kopiert, sondern sorgfältig neu editiert und der aktuellen Rechtschreibung angepasst - die bessere Lesbarkeit und Gestaltung verhelfen so zu einem ungestörten Lesefluss.
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