Bayern: Da denken viele an idyllische Seenlandschaften, an prächtige Schlösser vor Bergpanoramen und an pittoreske Barockkirchen inmitten saftiger Wiesen. In seiner Vermessung der bayerischen Naturräume und Geschichtslandschaften eröffnet der Historiker Bernhard Löffler dagegen neue, ungewöhnliche Zugänge zu einem Bayern jenseits der Klischees. Er nimmt uns mit auf eine Reise vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, von Altötting bis nach Aschaffenburg, von Oberammergau bis zum Obersalzberg, vom Walchensee bis nach Wackersdorf. Durch erhellende Beispiele und kurzweilige Geschichten lässt er 200 Jahre bayerische Geschichte lebendig werden und zeigt, dass manche scheinbar alte Traditionen doch erstaunlich jung sind. Wohl gibt es in Bayern tatsächlich Berge, Wiesen, Wälder und Seen, Schlösser, Klöster und Kapellen, aber dieses weithin dominante Bild ist sehr selektiv. Oft genug erweisen sich Räume und Landschaften eher als Projektionsflächen für Maler und Literaten, Historiker, Ethnologen und Naturschützer, Urlauber und Enthusiasten der Wander- und Waldvereine. Und sie werden instrumentalisiert von Ideologen, Politikern und Marketingexperten, vermessen, organisiert und in Dienst gestellt von Bürokraten, Kartographen, Statistikern und Verkehrsplanern. Bernhard Löffler erhellt in dieser erfrischenden Darstellung die Hintergründe «staatsbayerischer» Geschichte, erzählt von Landschaften, Regionen, vom bayerischen Eigensinn in der Welt - von deren Entstehung, Prägung und anhaltender Wirkungsmacht.
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