Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Geographie), Veranstaltung: Physische Geographie I, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Seminararbeit werden zwei Themenkomplexe zusammengeführt: Nach deduktiver Vorgehensweise wird zunächst das Phänomen Küste im Ganzen betrachtet und im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit in das Fallbeispiel - die Nordseeküste - übergeleitet. Zunächst wird der Kernbegriff "Küste" definiert. Im Anschluss daran werden die Küstenformungsprozesse erläutert und gehen in die darauf beruhenden natürlichen Küstenformen Europas über. Die naturgegebenen Gefährdungspotentiale der Küsten, die diese in hohem Maße bedrohen, leiten in die Thematik der Nordsee als ausgewähltes Fallbeispiel über. Zu Beginn wird das Untersuchungsgebiet eingegrenzt und die Charakteristika der Regionen erhöhter Sturmflutgefahr werden aufgezeigt. Daran anknüpfend werden die Auswirkungen der Sturmfluten auf die Küstenentwicklung angerissen, um die Bedeutung des Küstenschutzes nachvollziehen zu können. Ferner bleibt die Frage zu klären, ob das Paradoxon "Sturm als Küstenschutz?" einen signifikanten Beitrag zur Erhaltung der Küsten beisteuert. Die Küsten bilden das fundamentalste Landschaftselement der Erde. Sie werden als das Aufeinandertreffen vielfältiger Sphären und deren Korrelation definiert. Die Formung von Küsten wird durch konstruktive oder destruktive Bildungsprozesse, sowie durch Meeresspiegelschwankungen, hervorgerufen. Küsten treten in verschiedenen natürlichen Formen auf, die als Ingressionsküsten und als endogen-bestimmte Küsten klassifiziert werden. Die größten Gefährdungen für die Küstenlandschaft stellen Sturmfluten, Hurrikanes und Tsunamis dar. Die auf dem europäischen Kontinentalshelf gelegene Nordsee, die dem Nordatlantik angehört, ist in dieser Seminararbeit von besonderer Bedeutung. Die Gefährdung der Nordsee wird hauptsächlich durch die Sturmfluten verursacht, wodurch die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten gezwungen waren, sich den natürlichen Gegebenheiten anzupassen und ihre Küsten zu sichern. Der Schutz gegen das mit der Sturmflut einhergehende Hochwaser bildet den Hauptaspekt des Küstenschutzes. Ebenfalls werden die Küsten gegen Erosionen geschützt und die Binnenentwässerung wird gewährleistet. Einen anschaulichen Generalplan zum effektiven und langfristigen Küstenschutz bietet das IKZM-Konzept (Integriertes Küstenzonenmanagement), dessen Hauptziel der Schutz von Mensch und Land ist. Paradoxerweise bietet die Sturmflut selbst durch angeschwemmtes Sediment Schutz für die Küstenregionen.
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