Der Amsterdamer Privatzoo "Artis" arbeitet nicht effektiv. Er verzeichnet sinkende Besucherzahlen und steigende Kosten. Da muss ein rettendes Konzept her und der energische Direktor Edo Morell entwirft für die Rettung des Zoos neue Ideen und Marketingstrategien. Er engagiert eine
Nashornspezialistin aus Südafrika, Sariah Morrel, die sich leidenschaftlich für den Erhalt der seltenen Tiere…mehrDer Amsterdamer Privatzoo "Artis" arbeitet nicht effektiv. Er verzeichnet sinkende Besucherzahlen und steigende Kosten. Da muss ein rettendes Konzept her und der energische Direktor Edo Morell entwirft für die Rettung des Zoos neue Ideen und Marketingstrategien. Er engagiert eine Nashornspezialistin aus Südafrika, Sariah Morrel, die sich leidenschaftlich für den Erhalt der seltenen Tiere einsetzt.
Dieses Buch hat mich recht schnell gepackt, denn ich interessiere mich schon länger für Erhaltungszuchtprogramme und weiß um die vom Aussterben bedrohten Nashörner.
Die Handlung führt nach einer Einführung der Hauptcharaktere dann auch tiefer in die Materie ein und zeigt sowohl den Idealismus als auch die Profitgier, die hinter diesen Zuchtprogrammen stecken.
Die Rettung der Tiere wird zum Spielball der menschlichen Spezies.
Doch nun zur Geschichte. Aus Sicht der drei Hauptfiguren Edo Morell, Sariah Malan und Frank Rida, erfahren wir ihre verschiedenen Sichtweisen, eigenen Lebensberichte und aktuelle Informationen über das Nashornprogramm im Zoo.
Edo kauft den schwarzen Nashornbullen Albrecht und man erlebt als Leser hautnah mit, nach welch ausgeklügeltem System dieser in den Zoo eingeflogen wird. Dieses Tier ist eine Rarität, eines der letzten seiner Art und sehr, sehr teuer. Das macht die Übersiedlung so spezifisch und für mich ungeheuer spannend.
Edo und Sariah lernen sich näher kennen, ihre enge Zusammenarbeit lässt sie sich auch persönlich näher kommen. Sie sorgen sich um Albrecht, schliesslich soll er sich im Zoo sehr wohl fühlen, um dann mit Angela und Ursula den Fortbestand seiner Art zu sichern. Das ist aber nicht so einfach und es wird im Buch in einer leichten, heiteren Art und Weise dargestellt. Aber auch Überfälle und Krankheiten werfen ihre Schatten auf die kleine Nashorngruppe.
Mein Held des Buches ist von Beginn seines Einzugs im Zoo der Bulle Albrecht.
Der Autor vermag die Überlebensfrage der Tierarten geschickt mit menschlichem Idealismus und Kommerzdenken zu erklären. Wie leicht dieser Roman jedoch auch von seiner Erzählweise her wirkt, umso schwerer wiegen die tiefgründigen Hintergedanken der Menschen.
Es wird deutlich, wie wir Menschen immer weiter die vermeintlich lenkende Führungsposition einnehmen, während um uns herum die Tierarten aussterben. Der tragische Verlust der Artenvielfalt könnte auch unser eigener Untergang sein. So möchte ich mal die Intention des Autors auslegen.
Wir sollten darüber nachdenken, wie wir mit Tieren generell umgehen und ob einzelne Tiere in Zoos noch eine Art darstellen. Denn in freier Wildbahn sieht man einige Tiere nicht mehr.
So zum Beispiel: den Dodo, Elefantenvögel, Falklandfüchse, Lavamäuse, Höhlenbären, Guamrallen, Wandertauben, Tarpane, Tasmanische Tiger und andere Arten.
Der Charakter Edo hat mir gezeigt, wie Menschen flammende Reden über die Erhaltung von Tieren halten können, aber doch andere Dinge im Sinn führen können.
Dieser Roman verbindet die Rettung von Tieren mit einem verworrenen Geflecht aus Liebe, Hoffnung und Vertrauen. So entsteht praktisch eine Nebenhandlung auf Menschenebene, die ebenso spannend wie tiefgründig zu lesen ist.
Die Geschichte findet ein relativ offenes Ende, man kann sich seine eigenen Gedanken zum Thema machen.
Ein Spitzenbuch mit Witz, Spannung und Tiefgründigkeit über den Zooalltag, das menschliche Miteinander und die Erhaltung der vielfältigen Arten auf der Erde, die menschliche Spezies inbegriffen!