Der 3.Teil der Milchhof-Saga in der friesischen Wehde. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende, aber die Schatten reichen noch lange und weit. Zerstörung, Wirtschaftskrise, Einschränkungen, Armut und mühseliger Wiederaufbau. Auch der Milchhof hat darunter zu leiden. Immer noch dürfen sie nicht zur alten
Produktion zurück, das Prinzip des Reichnährstands ist nach wie vor aktuell. Mit etlichen Ideen…mehrDer 3.Teil der Milchhof-Saga in der friesischen Wehde. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende, aber die Schatten reichen noch lange und weit. Zerstörung, Wirtschaftskrise, Einschränkungen, Armut und mühseliger Wiederaufbau. Auch der Milchhof hat darunter zu leiden. Immer noch dürfen sie nicht zur alten Produktion zurück, das Prinzip des Reichnährstands ist nach wie vor aktuell. Mit etlichen Ideen versuchen sie, den Milchhof über Wasser zu halten, dessen Betrieb nun überwiegend Linas Tochter Alea übernommen hat. Das angespannte Verhältnis zu deren Tochter Enna, die sich von dem Gedankengut der Nazis hat prägen lassen, bringt zusätzliche Unruhe in den Betrieb.
Doch etliche Ereignisse und schmerzvolle Verluste, Konflikte, Abschiede und Neuanfänge müssen passieren, um ein Umdenken zu veranlassen, auch wenn es viel Kraft, Nerven und Tränen kostet.
Die Autorin nimmt einen wieder mit nach Friesland, mit dem so typischen nordischen Dialekt, der die oft traurige Stimmung etwas auflockert. So manche Entwicklung geht einem sehr nahe, aber dank Oma Lina, die für alle ein hörendes Ohr hat und deren Herz an diesem Betrieb hängt, der mittlerweile schon zwei Weltkriege überstanden hat, werden so manche Probleme mit der richtigen Portion Frauenpower angepackt.
Das ein oder andere erfährt man auch wieder über die Produktion und Modernisierung, was dafür sorgt, dass man richtig Appetit bekommt oder sich in Gedanken die jeweiligen Produkte und deren Herstellung vorstellen kann.
Es hätte für meinen Geschmack ruhig etwas mehr Spannung vorhanden sein können. Etliches hat sich zu schnell und teilweise auch etwas vorhersehbar aufgelöst.
Es gibt einige Zeitsprünge, wodurch es ab und zu wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen und Zeitraffer wirkte, dadurch fehlte es mir an manchen Stellen an Gefühl und es war nicht immer leicht, sich in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen zu können.
Diesen Teil kann man zwar unabhängig von den anderen beiden Teilen lesen, weil auf vieles Bezug genommen wird, für das bessere Verständnis würde ich dennoch empfehlen, es zusammenhängend zu lesen.
Eine Geschichte über mehrere Generationen, in der es um Zusammenhalt in Zeiten der Not, Vergebung, Mut, Hoffnung, Abschiede, Neuanfänge und Vergangenheitsbewältigung geht. Ein interessanter, teilweise überraschender aber auch bewegender Abschluss.