Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: ohne Benotung - bestanden -, Universität Lüneburg, Veranstaltung: Leben und Werk von Richard Strauss, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Richard Strauss, geboren am 11.06.1864 in München, war Sohn eines Hornisten am Hoftheater. Er erhielt früh Unterricht in Klavier, Violine und Musiktheorie und komponierte schon in seiner Gymnasialzeit Lieder, Sonaten, Kammermusik - sogar eine Sinfonie. [...] Möchte man den Komponisten Richard Strauss in die Musikgeschichte einordnen, so kann man von ihm sagen, dass er einer der führenden Repräsentanten deutscher Musik um und nach 1900 war. Ja man kann sogar behaupten, dass er vielleicht derjenige Komponist war, in dessen Musik sich das Lebensgefühl einer mitteleuropäisch-spätbürgerlichen Kultur, gemischt aus Pathos, Selbstgewissheit, Modernität und romantisch philosophischer Nostalgie, am deutlichsten widerspiegelt. [...] Neben seinem zweiten, mehr und mehr zentraler werdenden Schaffensgebiet, der Bühnenkomposition, tat sich ein drittes Schaffensgebiet Richard Strauss´ auf, das sich durch alle Lebensphasen zieht, die Liedproduktion. Neben Hugo Wolf und H. Pfitzner wurde Strauss zum Vollender des spätromantischen Kunstliedes, das – ähnlich wie bei Gustav Mahler – eine bedeutsame Erweiterung zum Orchesterlied erfuhr. Man kann sagen, dass das Lied im Gesamt-werk von Richard Strauss die Brücke von der Instrumentalmusik zur Oper bildete. In seiner Frühzeit schuf er mit einer schon erstaunlichen Beherrschung der instrumentalen Mittel eine seiner größten symphonischen Dichtungen, rang jedoch noch vergeblich mit der Oper. So bildeten die Lieder dabei eine Art Probebühne, auf der sich Strauss an den Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme versuchen konnte. In der Zeit zwischen 1882 und 1905 entstanden in Berlin und München der größte Teil seiner Lieder, die unter den Opuszahlen 10 bis 56 veröffentlicht wurden. Kurz darauf, nach der Vollendung der Oper „Salome“ brach sein symphonisches Schaffen wie auch sein Liedschaffen mehr oder weniger ab. Erst 1919 widmet sich Strauss wieder mehr der Vertonung von Gedichten und Versen vor allem von Brentano, Arnim und Heine. In seinen späten Lebensjahren, etwa nach 1935, kehrt Strauss schließlich noch einmal zum Lied zurück und widmet sich dabei insbesondere den großen deutschen Dichtern Goethe, Weinheber und Eichendorff. Abgesehen allerdings von einigen wenigen Ausnahmen, insbesondere den „Vier letzten Liedern“, ist Strauss’ Liedschaffen jedoch eher durch Objektivität als durch persönliche Bekenntnisse gekennzeichnet.[...]