Wenn die eigenen Träume dich heimsuchen
"Mit wenigen Strichen skizziert sie ein Schiff mit hohen Masten und Segeln, das über das Meer fährt und eine breite Furche im Wasser hinterlässt. Es wirkt mit einem Mal täuschend echt und ich habe das Gefühl, es würde sich von dem Blatt lösen und aufstehen,
wie ein Tier nach seinem Winterschlaf, und ehe ich es noch richtig begreifen kann, fährt es über…mehrWenn die eigenen Träume dich heimsuchen
"Mit wenigen Strichen skizziert sie ein Schiff mit hohen Masten und Segeln, das über das Meer fährt und eine breite Furche im Wasser hinterlässt. Es wirkt mit einem Mal täuschend echt und ich habe das Gefühl, es würde sich von dem Blatt lösen und aufstehen, wie ein Tier nach seinem Winterschlaf, und ehe ich es noch richtig begreifen kann, fährt es über den Tisch, als wäre er die hohe See, und umrundet elegant meine Kakaotasse, bevor es sich in Rauch auflöst." (Nathan – 66%)
Cover und Klappentext haben mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht. Es klang nach der perfekten Geschichte für mich. Und sie ist auch wirklich schön, düster und leicht melancholisch. Der Schreibstil von Carolin Herrmann passt sehr gut dazu, bildhaft und sehr detailliert. Ich hatte den Green Darkness, das Haus im Wald und auch alle sonstigen Orte genau vor Augen. Die Verzweiflung der Protagonistin wird sehr deutlich, ich habe das ganz Buch über mit ihr gefühlt. Besonders hat mir gefallen, dass sie so ein nettes Mädchen ist, ihre Gabe aber auch absolut Schreckliches bewirken kann.
Nathan dagegen ist ein Strahlemann, ich mag ihn, auch wenn ich seine Gefühle manchmal nicht ganz nachvollziehen konnte.
Ich mochte vor allem die Idee der Geschichte, ein Mädchen das in der Lage ist Träume zu erschaffen, sowohl wunderschöne, als auch absolut grauenhafte.
Leider war mir die Geschichte an vielen Stellen zu langatmig. Ich musste mich zum Teil richtig aufraffen weiter zu lesen. Wirkliche Spannung kam auch nur selten auf, am meisten dann ganz am Ende. Außerdem gab es im Text mehrere kleine Logikfehler und Wiederholungen.
Zum Schluss ging dann alles relativ schnell und das Buch kommt zu einem leicht offenen, aber sehr versöhnlichen Abschluss. Dennoch glaube ich ein paar Seiten weniger hätten dem Buch auf jeden Fall gut getan.
Fazit:
Schöne, düstere, leicht melancholische Geschichte.
Wundervolle Idee, leider etwas zu langatmig und mit kleinen Logikfehlern.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung.