Märchen thematisieren existenzielle Probleme des menschlichen Lebens und zeigen dabei immer auch einen Weg, wie diesen Schwierigkeiten begegnet werden kann. Obwohl dies in einigen Disziplinen bereits zunehmend erkannt wurde und sich dort eine entsprechende Praxis eingerichtet hat und auch weiterhin entwickelt, spielte die Bedeutung von Märchen in der Sozialen Arbeit bisher keine Rolle. Mit dem vorliegenden Buch stellt die Autorin daher die Frage nach einem möglichen Nutzen von Märchen für das Selbstverständnis und die Praxis Sozialer Arbeit. Die Aktualität der Frage nach dem Selbstverständnis Sozialer Arbeit ergibt sich dabei aus dem „Identitätsproblem“, welches ihr oftmals zugeschrieben und vielfach diskutiert wird. Die Frage nach dem Selbstverständnis setzt, im Sinne eines biografischen Arbeitens, die Auseinandersetzung mit der Geschichte Sozialer Arbeit voraus, sodass ihre historische Entwicklung einen wichtigen Teil dieses Buches darstellt und die Grundlage für die märchenhafte Auseinandersetzung mit der Frage nach ihrem Selbstverständnis bietet. Die Frage nach den Möglichkeiten einer märchenhaften sozialen Praxis entstand aus der Tatsache heraus, dass die Menschheit seit Jahrhunderten von märchenhaften Erzählungen begleitet wird und dies unabhängig von lokalen oder kulturellen Unterschieden. Somit stellen sie einen Teil unserer Kultur dar und könnten dadurch, dass sie von vielen gekannt und erinnert werden, hilfreiche und vielseitige Unterstützung für die Soziale Arbeit bieten.