Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Biologie - Geobiologie, Note: 2,7, Ruhr-Universität Bochum (Geographisches), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Invasion von nicht-heimischen Arten infolge menschlicher Aktivitäten wie Handel, Transport und Verkehr gilt weltweit als zweitwichtigste Ursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Die Bekämpfung invasiver Arten stellt daher eine wichtige Herausforderung für den Naturschutz dar und mündete in der internationalen Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity CBD), die im Rahmen von Forschungsprojekten zu nationalen Handlungsanweisungen und Ratgebern weiterentwickelt wurde. Inwieweit die Beweidung als Alternative zu klassischen Methoden des Neophytenmanagements bestehen kann, soll in der vorliegenden Arbeit genauer analysiert werden. Denn trotz aller Bemühungen der letzten Jahrzehnte, herrscht unter vielen Wissenschaftlern die Meinung, dass das Management invasiver Arten noch immer unzureichend sei. Lediglich 17 Prozent aller erfassten Projekte werden als erfolgreich eingestuft. Es stellt sich daher die Frage, warum so ein geringer Prozentsatz der Projekte als Erfolg bewertet wird, wie die einzelnen Managementmethoden zu bewerten sind und welche Parameter geändert werden müssten, um ihnen im Rahmen der Bekämpfung von invasiven Neophyten zum Erfolg zu verhelfen. Im Zusammenhang mit den verschiedenen chemischen und mechanischen Methoden des Managements wurde in den letzten Jahren auch Beweidung als mögliche Alternative zu klassischen Methoden der Bekämpfung diskutiert. Die Beweidung gilt als älteste bekannte Form der Landschaftsnutzung mit einer weitreichenden Bedeutung für die Herausbildung der heutigen Kulturlandschaften. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die extensive (geringer Viehbesatz/Fläche) Beweidung heutzutage als Methode zur Erhaltung und Wiederherstellung bedrohter Ökosysteme erfolgreich eingesetzt. Auch für das gezielte Management von invasiven Neophyten ist Beweidung interessant und wurde bereits in verschiedenen Projekten verwendet. Dabei konnte gezeigt werden, dass sich Weidevieharten aufgrund ihrer spezifischen Verhaltensmuster und Nahrungspräferenzen zur Reduktion bestimmter Pflanzen oder Pflanzenfamilien eignen.