«Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.» Mit diesem Satz beginnt das Markusevangelium, und diese wenigen Anfangsworte haben es in sich. Sie bilden eine Art Überschrift, oder besser: das Programm des ganzen Buchs. Was mit ihnen gemeint ist, wird im Verlauf des Evangeliums in Form einer grossen Erzählung entfaltet. Das Markusevangelium erzählt von Jesus von Nazaret, erzählt, was er in Galiläa und Jersualem gesagt und getan hat, wie es zur Kreuzigung kam und was danach geschah. Klaus Bäumlin stellt die umstürzende Perspektive dieses Evangeliums heraus: Markus hat das urchristliche Bekenntnis aus seiner Reduktion auf Kreuz und Auferstehung herausgelöst und es in die menschliche Realität von Jesus von Nazaret eingebettet. Das Markusevangelium heute lesen, bedeutet, sich mit gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Machtansprüchen auseinanderzusetzen: Eine biblische Erzählung mit literarischer Qualität, bei der jedes Wort seine Bedeutung im Ganzen hat.
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