Was ist der Mensch? Diese Frage beschäftigte Philosophen seit Beginn der Menschheit und tut es auch heute noch. Arnold Gehlen hat in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Versuch gewagt, eine Typologie des Menschen zu erstellen, eine Definition, die den Menschen in seiner Gesamtheit umfaßt. In seinem Werk Der Mensch. Seine Natur und Stellung in der Welt, das er im Laufe der Jahre überarbeitet, aber nie grundsätzlich verändert hat, erstellt er ein Menschenbild, das den Menschen nicht nur im Verhältnis zu sich selbst, sondern vor allem auch im Umgang mit anderen und mit der Gesellschaft beschreibt. Dieses Menschenbild sowie seine Konsequenzen für die moderne Pädagogik werden in der vorliegenden Arbeit näher vorgestellt. In einem ersten Teil erläutere ich Gehlens Bild vom Menschen und gehe dabei nacheinander auf seine Mängelwesentheorie, sein Verständnis vom Menschen als handelndes Wesen, die Theorie der Reizüberflutung und Entlastung sowie des Antriebsüberschusses und des Ursprungs menschlicher Moral ein. Der zweite Teil befasst sich mit den Konsequenzen des erarbeiteten Menschenbildes für die Pädagogik. Hier werde ich zuerst die Voraussetzung für Erziehung als solche, die Mittel der Erziehung und darauffolgend die Ziele von Erziehung und Pädagogik erläutern. Im letzten Kapitel dieses zweiten Teiles werde ich die wichtigsten Punkte zusammenfassen, um dann ein abschließendes Fazit zu ziehen.
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