Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Houellebecq beschreibt eine liberale Gesellschaft, in der sich die familiären Bande aufgelöst haben, in der zwischen den Menschen nur Trennung und Leere herrscht. Hinsichtlich des Ekels vor Selbstaufgabe, ist hier niemand mehr fähig zu lieben. Die Selbstverwirklichung ist zum Aushängeschild dieser Gesellschaft geworden. Die Wurzel allen Elends ist in den Particules élémentaires also der grenzenlose Individualismus, den Houellebecq in seiner Utopie von den geschlechtslosen, unsterblichen Wesen mit gleichem Genmaterial abgeschaffen sehen will. Die Abschaffung des postmodernen Menschen, die Selbsterschaffung nach seinem Bilde stellt sich in den Elementarteilchen als Garant für eine glückliche Gemeinschaft dar. Der deutsche Idealismus findet hier seine absolute Perversion. Dennoch ist Houellebecqs Roman, wie der letzte Satz bezeugt, dem Menschen gewidmet, dem Vorbereiter der neuen Spezies, aus deren Sicht die Geschichte der beiden Halbbrüder Bruno und Michel geschildert wird. Hier spricht jedoch nicht nur ein Vertreter der neuen Menschenrasse, sondern vor allem der Schriftsteller selbst. Auch wenn das Menschenbild in den Particules élémentaires vorwiegend ein pessimistisches ist, die nüchterne Sprache und der sezierend, klinisch genaue Schreibstil diesen Eindruck verstärken, scheinen immer wieder Momente der Zärtlichkeit und Sanftheit durch, Augenblicke eines in fassbare Nähe gerückten Glücks, die auf Grund ihrer Rarheit um so mehr das Herz rühren. Im Folgenden möchte ich mich mit dem in den Elementarteilchen dargestellten Menschen beschäftigen, ihn in seinem unendlichen Leid begreifen. Dieser Roman ist zwar eine Abrechnung mit der westlichen Gesellschaft und dennoch ist er Appell an die Menschlichkeit.