Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die biblische Paradiesgeschichte mit den zwei Hauptakteuren Adam und Eva, als erstes Menschen-paar, spielt in allen drei großen monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Isalm eine besondere Rolle und kann wohl als einer der bekanntesten Texte der Weltliteratur bezeichnet wer-den. Die Erzählung wird auch als der zweite Schöpfungsbericht oder die Geschichte vom Fall be-zeichnet. Sie ist Teil der Urgeschichte im Buch Genesis und erstreckt sich von Genesis 2,4b - 3,24. Worte wie "Paradies", "Schlange", Sünde" und "Apfel" rufen bei Vielen die Assoziation mit der Geschichte des ersten Menschenpaares hervor. Doch trotz der scheinbaren Vertrautheit mit der Er-zählung, bietet die knappe, zuweilen lückenhafte Erzählweise, viel Interpretationsspielraum. Be-sonders die Bezeichnung "Schöpfungserzählung" suggeriert, dass hier von der Entstehung der Welt und seinen Geschöpfen berichtet wird, also vom Anfang der Welt oder "wie alles begann". Dies ist sicherlich auch impliziert. Dabei geht es nachdem im ersten Schöpfungsbericht die "Entstehung von Himmel und Erde" oder die "Erschaffung der Welt in sieben Tagen" geschildert wurde, nun, ohne einen neuen zeitlichen Anfang zu setzten, um die Erschaffung des Menschen. Doch die Gen 2-3 innewohnende Intention ist weniger die Darlegung vom Anfang von Welt und Menschheit, wie es menschlicher Wissbegier entgegenkäme, sondern die Beschreibung gegenwärtiger Lebenswelt und ihrem Ursprung. Damit wohnt der Paradieserzählung die Ätiologie schlechthin inne: "[Sie] gibt eine Erklärung für den jetzigen Zustand der Menschheit, die infolge des Ungehorsams des ersten Menschenpaares gegenüber Gottes Gebot vielen Mühsalen und schließlich dem Tod unterworfen ist." Jedoch geht es nicht nur um eine Beschreibung des Zustandes des Menschen, sondern auch um eine Charakterisierung des Menschen an sich. Die Paradieserzählung liefert uns ein Bild davon, was Menschsein bedeutet. Adam und Eva sind nicht nur "unsere Ureltern" und begründeten den Anfang der Menschheit, "sie präfigurieren vielmehr in unterschiedlichen Facetten, was Menschsein bedeutet- in allen Höhen, Tiefen und Mittelmäßigkeiten." Die Genesis und damit auch die Urgeschichte ist ein riesiges zusammenhängendes und doch aus Einzelschriften zusammengestelltes Erzählungswerk. Diese Erzählungen werden nicht nur in der kirchlichen Lehre ausgelegt, sondern dienen auch "in vielfältiger Weise [als] Quelle künstlerischer Inspiration" . So auch für den französischen Natural
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