Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 3,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Grundseminar: Politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter Geisteswissenschaftlern ist man sich darüber einig, dass rein beschreibend verfasste Arbeiten kein allzu großes Ansehen verdient haben. Konsens scheint auch darüber zu herrschen, dass die Beschäftigung mit der Thematik des Beschreibens an sich nicht wirklich von Bedeutung ist. Dieser Eindruck jedenfalls entsteht, wenn man sich auf die Suche nach Literatur zu diesem Thema begibt und so gut wie nicht fündig wird. Auf den ersten Blick scheint die Disziplin auch keine wirklich intellektuelle Herausforderung darzustellen: Es bedarf schließlich nur der simplen Wiedergabe dessen, was man beobachtet hat. Oder? Denn auf den zweiten Blick ist es nicht immer ganz so einfach – jedenfalls nicht, wenn es nach Amartya Sen geht. Der in Indien geborene Professor für Wirtschaft und Philosophie unterrichtet an der Harvard Universität und erhielt neben vielen anderen Auszeichnungen 1988 auch den Nobel-Preis für Wirtschaft. 1982 veröffentlichte er mit dem Aufsatz „Description as Choice“ eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik des Beschreibens. Wie äußert sich Sen darin über das Beschreiben? Was macht seiner Meinung nach eine (gute) Beschreibung aus? Und welche Konsequenzen haben die Erkenntnisse des Autors für jemanden, der eine Beschreibung vornehmen will? Vorliegende Arbeit wird sich im Folgenden mit Sens Abhandlung und Schlussfolgerungen auseinander setzen und versuchen, diese Frage zu klären. Dabei sollen sowohl die Motivation zum Formulieren einer Beschreibung und die Arten von Beschreibungen, als auch der Aspekt der Selektion und die Relevanz des Wahrheitsgehalts behandelt werden.